Nur zwei Punkte trennen Herausforderer Max Verstappen in der Formel-1-Weltmeisterschaft vom führenden Titelverteidiger Lewis Hamilton. An diesem Wochenende soll das Pendel in Istanbul wieder für Red Bull und den Niederländer ausschlagen. Das Rennen steht aber auch im Zeichen eines zum Saisonende vollzogenen Abschieds. Denn eigentlich hätte statt in der Türkei im japanischen Suzuka gefahren werden sollen, wegen coronabedingten Unsicherheiten kam es aber erneut nicht dazu.

Somit fiel auch die letzte Vorstellung der beiden Mateschitz-Teams im Land von Noch-Motor-Lieferant Honda ins Wasser. Mit Beginn der neuen Saison wird Red Bull den Honda-Motor ja mit einer eigens dafür geschaffenen Spezialabteilung selbst weiterentwickeln. Eine neue Ära wird beginnen, und das ohne den gebührenden Abschied – so jedenfalls ist das Gefühl im Lager der “Bullen“.

Verstappen enttäuscht

“Ich bin den Japan-Grand-Prix wirklich gerne gefahren, es ist also schade, dass wir ihn nicht haben werden”, sagte Verstappen in einer Team-Aussendung. “Die Arbeit mit Honda hat so viel Spaß gemacht. Sie sind jedes Rennen super-motiviert und voller Leidenschaft, immer das bestmögliche Resultat abzuliefern”, schmierte er den Honda-Verantwortlichen Honig ums Maul.

Max VerstappenAPA

Die Partnerschaft hatte mit Beginn der Saison 2019 begonnen und hat Red Bull Racing bis dato 13 Siege eingebracht – den ersten übrigens 2019 beim Österreich-Rennen auf dem Red Bull Ring in Spielberg. AlphaTauri schaffte im Vorjahr in Monza einen bemerkenswerten Heimsieg durch Pierre Gasly. Zusammen haben Red Bull und Honda insgesamt 35 Podestplätze geschafft, elf Mal stand Verstappen auf der Pole Position.

Hommage an Honda

Als Hommage an Honda und die japanischen Fans werden Red Bull und AlphaTauri in Istanbul jeweils mit einer speziellen Lackierung unterwegs sein. Verstappen und sein mexikanischer Teamkollege Sergio Perez werden ein in Weiß und Rot getauchtes Auto fahren, das an den Honda RA 272 erinnern soll, in dem der US-Pilot Richie Ginther 1965 in Mexiko den ersten Formel-1-Sieg für Honda realisierte. Die AlphaTauri-Boliden wiederum fahren mit der Dankesformel “Arigato” am Heck – in japanischen Schriftzeichen und ebenfalls in Weiß und Rot, was auch den Farben der japanischen Flagge entspricht.

Schwierige Vorbereitung

“Nachdem das Rennen der Pandemie zum Opfer gefallen ist, wollten wir das Wochenende nicht einfach vorbeiziehen lassen, ohne Honda und seine fantastischen Fans zu würdigen”, erläuterte RedBull-Teamchef Christian Horner die Beweggründe. “Hoffentlich können wir den Fans in diesen legendären Farben noch einen Sieg an diesem Wochenende schenken.”

Red-Bull-Teamchef Christian HornerAPA