Der WAC kreuzte fast in derselben Aufstellung wie beim jüngsten 1:1 gegen Austria Wien auf, einzig im Sturm durfte sich der zuletzt erfolgreiche Dario Vizinger anstelle von Tai Baribo versuchen. Auffälligste personelle Änderung bei Salzburg war der erste Saisoneinsatz von Goalie Alexander Walke. Der 38-jährige Deutsche sprang für den angeschlagenen Einsertormann Philipp Köhn bzw. dessen erkrankten Ersatzmann Nico Mantl ein und sicherte sich so seinen achten Meistertitel in der Bundesliga. Coach Matthias Jaissle setzte zudem diesmal auf eine ungewohnte 3-4-2-1-Formation.

An der klaren Dominanz seiner Truppe änderte das freilich nichts. 1:40 Minuten war das Spiel erst alt, da zappelte der Ball nach Flanke von Luka Sucic und Köpfler Adeyemis schon im Tor. Mit dem 2:0 nach Ballgewinn im Mittelfeld, schneller Ballstafette und Stanglpass Adeyemis auf Adamu war die Partie im Prinzip gelaufen. Der WAC lauerte auf Konter, vermochte die wenigen aber nicht gut auszuspielen und kam vor der Pause zu keiner einzigen nennenswerten Chance. In der Defensive machten es die “Wölfe” dem Gegner zudem viel zu leicht.

Salzburg nahm dankend an und setzte nach. Adeyemi spielte nach weitem Pass mit zwei WAC-Verteidigern Katz und Maus und erhöhte auf 3:0. Das 4:0 noch vor der Pause verhinderte nur ein schlecht geschossener Elfmeter von Rasmus Kristensen über das Tor (42.). Peretz sah für das vorangegangene Foul an Adeyemi aber Rot (40.) und schwächte sein ohnehin chancenloses Team weiter.

In Überzahl wurde die zweite Hälfte für die Hausherren zum Spaziergang. Hochkarätige Chancen gab es in dieser besseren Trainingseinheit nicht mehr viele, meist war Goalie Alexander Kofler zur Stelle. Im Finish konnte aber auch er nichts gegen Salzburgs vierten Treffer ausrichten, der infolge einer Ecke glücklich an den Ball gekommene Solet schoss aus fünf Metern ein.

Sturm bezwingt Austria Klagenfurt

Das Spiel selbst begann mit klaren Vorteilen für Sturm. Bereits in der fünften Minute scheiterten Jantscher und Manprit Sarkaria bei einer Doppelchance am Klagenfurter Keeper Phillip Menzel, sieben Minuten später waren die Kärntner schon numerisch dezimiert. Jantscher kam nach einem Zweikampf mit Wimmer zu Fall, Schiedsrichter Gerhard Grobelnik entschied nach Ansicht der Video-Bilder auf Torraub und Rot – sehr zum Ärger von Austria-Coach Peter Pacult, der wegen seiner Kritik an dieser Entscheidung die Gelbe Karte sah.

Klagenfurt zog sich nach dem Ausschluss weit zurück, und Sturm fehlten die Ideen, um den Abwehrriegel zu knacken. Relativ harmlose Schüsse von Dante (25./daneben), Jon Gorenc-Stankovic (29.) und Rasmus Höjlund (45./jeweils von Menzel pariert) waren das höchste der Gefühle.

Der Auftakt zur zweiten Hälfte verlief ganz nach dem Geschmack der Klagenfurter, als Gemicibasi einen Freistoß nach Foul an Patrick Greil versenkte (48.). Sturms Antwort erfolgte umgehend – der Sekunden zuvor eingewechselte Luca Kronberger spielte Jantscher frei, und der Routinier schloss sehenswert aus relativ spitzem Winkel ins lange Eck ab (53.). Danach konnten die Grazer keinen großen Druck auf das Siegestor entwickeln, gefährlich wurde es vorerst nur in der 73. Minute bei einem Kopfball von Gorenc-Stankovic, den Florian Jaritz auf der Linie abwehrte (73.).

Eine weitere Standardsituation brachte schließlich die Entscheidung. Jantscher schlug eine Freistoßflanke in den Strafraum, und “Joker” Niangbo war per Kopf zur Stelle (87.). Damit setzte es für den Meistergruppen-Sechsten Klagenfurt im vierten Saisonduell mit Sturm die vierte Niederlage.