Ex-Bundeswehr-Oberst Maximilian E. (63) aus Bayern war der letzte der mutmaßlichen Reichsbürger um Prinz Heinrich XIII. Reuß, der im Zuge der Großrazzia um die angeblichen Putschisten nach wochenlanger Flucht in Italien von den Behörden verhaftet wurde. Der Stabsoffizier, der einst zu den Gründungsmitgliedern der Eliteeinheit Krisen-Spezialkräfte (KSK) gehörte, soll als einer der führenden Köpfe den bewaffneten Widerstand gegen Deutschland geplant haben. Im Führungszirkel um den ebenfalls verhafteten Prinzen sollte Maximilian E. die angedachten 130 Heimatschutzkompanien der Reichsbürger kommandieren.

Der lang gediente Soldat ist kampferprobt. Als Kommandant führte er einst sein Panzerbataillon als ersten Verband der deutschen Bundeswehr in den Kosovo-Krieg. Der Offizier, der zuvor als Logistiker beim KSK eingesetzt war, wurde während seiner militärischen Laufbahn mehrfach hoch dekoriert. Doch irgendwann muss es zum innerlichen Bruch des Oberst a.D. mit der Bundesrepublik gekommen sein.

"Lage dramatisch": Offizier laut Anwälten nicht mehr haftfähig

Der Generalbundesanwalt wirf Maximilian E. vor, es geplant zu haben, mit seinen “Mitverschwörern die bestehende staatliche Ordnung in Deutschland zu überwinden”. Seit seiner Verhaftung in Italien und der anschließenden Auslieferung sitzt der Ex-Offizier in der JA Landshut in Untersuchungshaft.

Dort kündigte er am 12. April einen “Hunger- und Durststreik” an. Tatsächlich verweigert Maximilian E. seitdem jegliche Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme. Der Zustand des Ex-Oberst hat sich inzwischen stark verschlechtert. Seine Anwälte sprechen von einer “dramatischen Lage”, haben deshalb einen Haftprüfungstermin beantragt. Ihr Mandant sei nicht mehr haftfähig: “Er will durch seinen Hungerstreik aus dem Leben scheiden”, sagt einer der Verteidiger.  Die Entscheidung der Justiz steht noch aus.

Anfang Dezember vergangenen Jahres waren bei einer Großrazzia mit 3000 Polizisten in elf deutschen Bundesländern 25 mutmaßliche Reichsbürger festgenommen worden. Neben dem Prinzen Reuß waren auch eine frühere Bundestagsabgeordnete der AfD und der Promi-Koch Frank Heppner, der Schwiegervater in spe von ÖFB-Star David Alaba, darunter. Heppner und ein weiterer Verdächtiger wurden inzwischen aus der IU-Haft entlassen, die Ermittlungsverfahren gegen sie wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung laufen jedoch weiter.

Prinz Reuß (Mitte) und Spitzenkoch Heppner wurden Anfang Dezember verhaftet.