Die Nacht vom 9. auf dfen 10. November 1938 gilt als Vorabend der Shoah, als Auftakt zum schlimmsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte. Mit dem Niederbrennen jüdischer Synagogen und Häuser in Wien, Graz oder Salzburg läutete das Nazi-Regime die Judenverfolgung ein, an deren Ende der Holocaust mit der systematischen Ermordung von sechs Millionen jüdischen Mitbürgern im ganzen NS-Reich stand.

Schon vor zwei Tagen enthüllte Graz eine Statue vor der Synagoge, die mehr sagt als 1000 Worte. Sie zeigt einen Feuerwehrmann der 1930-er Jahre, der im wahrsten Sinne des Wortes mit zusammen geschlagenen Hacken still steht. Er symbolisiert die Untätigkeit der Grazer Feuerwehr in der Pogromnacht, wo die Helfer zusahen, als die Synagoge brannte und erst eingriffen, als die Flammen auf die Gebäude von “Ariern” überzuspringen drohten.

Lichter-Marsch "Light of Hope" zum Ballhausplatz

Den Höhepunkt der Gedenkfeiern in Wien bildet der “Light of Hope” am heutigen Donnerstag. Treffpunkt ist um 19 Uhr auf dem Heldenplatz, danach wird gemeinsam zum Ballhausplatz maschiert, wo auch eine Kundgebung stattfindet. Die jüdische Jugend Wiens lädt alle Menschen ein, “ein starkes und sichtbares Zeichen für Zusammenhalt und gegen jeden Antisemitismus zu setzen”.

Um 17 Uhr findet die offizielle Gedenkveranstaltung im Parlament  mit dem Shoah-Überlebenden Benno Kern, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und IKG-Präsident Oskar Deutsch statt. Die Fassade wird mit der Installation “Licht der Menschenrechte” von Victoria Coeln beleuchtet.

Statue eines untätigen Feuerwehrmanns vor der Synagoge in Graz.