Das große “Reise-Comeback” ab 19. Mai: Dann machen nicht nur die Gastronomie- und Hotelleriebetriebe in Österreich wieder auf, sondern es fallen auch viele Aus- und Einreisebeschränkungen. Aber Vorsicht: Je nachdem, wohin die Reise gehen soll, ist sowohl bei der Einreise als auch bei der Ausreise mit teils völlig unterschiedlichen Regelungen zu rechnen. Vor allem die uneinheitlichen Quarantäneverordnungen allein für Europa können hier zum Problem werden.

Risikokarte: Mehr Fleckerlteppich als Quarantäne-Kompass

Die mit wichtigste Richtlinie für alle Österreicherinnen und Österreicher, die ab dem 19. Mai einen Urlaub ins europäische Ausland planen, ist eine Karte – und zwar die Karte für Risikogebiete des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC), die im Wochentakt jeden Donnerstag aktualisiert wird. Sie fungiert als kollektive Corona-Ampel für ganz Europa und ist als Leitfaden gedacht, der die Einreiseregeln für Europa und damit auch für Österreich bestimmt. Soweit zumindest die Theorie – denn in der Praxis orientiert sich momentan nur Österreich an der Risikokarte des ECDC, und auch wenn die meisten anderen Länder die Karte berücksichtigen, so gelten tatsächlich so ziemlich für jedes Land noch eigene Regeln, über die man sich vor der Einreise unbedingt informieren sollte. Aber eins nach dem anderen.

Die Risikokarte färbt nicht nur Länder, sondern auch Regionen und Gebiete innerhalb Europas ein. So ist es nicht nur wichtig zu beachten in welches Land man reist, sondern vor allem in welchem Teil des Landes man urlaubt. Auch Roadtrips innerhalb des Landes sollten gut überlegt sein, denn sobald man ein “rotes” Gebiet betritt, hat man automatisch die Bestimmungen zu Testungen und Quarantäneverpflichtungen die für diese Gebiete vorgeschrieben sind zu beachten.

Gebiete der Kategorien “Grün”, “Gelb” und auch “Orange” sollen dabei logischerweise am unproblematischsten sein: Hier soll ab dem 19. Mai eine freie Einreise ohne Quarantäne und ohne Einreisetests möglich sein.
Ab der Kategorie “Rot” allerdings ist die Einreise nur für nachweislich (und aktuell) negativ getestete Personen, Genesene oder Geimpfte erlaubt. Wer diese Kriterien nicht erfüllt, der muss in Quarantäne.

Besonders hart sind die Einreisebestimmungen für Menschen, die aus “dunkelroten” Ländern und Gebieten kommen. Wer aus der Kategorie “Dunkelrot” kommt und in ein anderes Land oder Gebiet einreisen will, der muss zwar genauso frisch negativ getestet, genesen oder bereits geimpft sein, aber unabhängig davon trotzdem eine zehntägige Quarantäne absitzen. Ein Freitesten ist zwar möglich, aber erst ab dem fünften Tag. Die einzigen Ausnahmen werden – nach wie vor – für Pendler gemacht.

(Fast) ganz Europa sieht "Rot"

Nach aktuellstem Stand (im Laufe des Tages wird die neue Karte veröffentlicht, dementsprechend wird der Artikel aktualisiert, Anm.) bedeutet das, das so gut wie ganz Europa “rot” sieht: Ein Blick auf die jüngste Version der Karte zeigt, dass weite Teile Europas entweder hell – oder dunkelrot eingestuft sind, wenige sind “Orange”, die Kategorie “Grün” ist überhaupt nur in Teilen Finnlands auszumachen. Als “Orange” werden andere Teile Finnlands sowie Teile von Norwegen sowie Irland, Island, Portugal, Teile Spaniens und auch die beliebten Inseln Madeira oder Malta eingestuft. “Dunkelrot” eingefärbt sind unter anderem weite Teile Frankreichs und Tschechiens, Liechtenstein und ganz Schweden.

Wer bei den aktuellen Bestimmungen nicht aufpasst, dessen Reiselust könnte sich schnell in Reisefrust umwandelnKetut Subyanto auf Pexels

Quarantänepflicht als "italienische Lösung"

Wie bereits erwähnt richtet sich momentan nur Österreich nach diesen Bestimmungen, und wer in ein anderes Land einreisen will, der ist am besten beraten, sich direkt bei einer Tourismusstelle beziehungsweise direkt beim Webauftritt des betreffenden Landes selbst über die geltenden Bestimmungen zu informieren, denn hier kocht jeder sein eigenes Süppchen.

Ein gutes und doppelt naheliegendes Beispiel hierfür ist Italien: Viele Österreicherinnen und Österreicher, die ihren Sommerurlaub auch heuer wieder in “Bella Italia” verbringen wollen, müssen sich hier nach aktuellem Stand auf Quarantäne einstellen, bevor sie “la Dolce Vita” genießen können. Die Italiener machen zwar Gastronomie, Museen, Kinos und Theater wieder auf, Einreisende müssen sich aber weiterhin strengen Bestimmungen unterwerfen: Für einen Italien-Urlaub braucht es einen maximal 48 Stunden alten, negativen PCR- oder Antigentest und danach sind fünf Tage fünf Tage Quarantäne Pflicht. am fünften Tag ist dann ein weiterer negativer Test vor Ort nötig, um diese zu beenden.

Italien ( hier im Bild Positano ) schreibt 5 Tage Quarantäne vor, bevor man "la Dolce Vita" genießen darf@italiait / Instagram

Amerikaner pfeifen auf Einreisebeschränkungen und Tests

Wem all das zu mühsam ist und wer es sich leisten kann, dem legt ein AUA-Insider zum einen Urlaub am Miami Beach im sonnigen Florida ans Herz: Die Amerikaner, die mit ihrer schnell voranschreitenden und hohen Durchimpfungsrate in den letzten Wochen ordentlich aufs Gas steigen, bilden hier gerade ein krasses Gegenbeispiel zu den strengen Einreisebeschränkungen, die in Europa gelten. Denn die Amerikaner verlangen aktuell weder Tests noch Quarantäne von Einreisenden aus Österreich, und die Austrian bietet bereits wieder Direktflüge in die USA an.

Auch Dubai und die Malediven bleiben dank warmer Temperaturen und wenigen Beschränkungen weiterhin beliebte Ziele für Corona-Urlauber, und auch  Ziele wie etwa Thailand (Bangkok) werden mittlerweile wieder von der AUA angeflogen – allerdings auch hier nur mit Pflicht-Quarantäne.