Nicht alle Kreuzfahrt-Anbieter stechen bereits wieder in See, jene die es versuchen, geben an, mit der Buchungslage zufrieden zu sein. Friederike Grönemeyer, Sprecherin von TUI Cruises, bestätigte dem eXXpress, dass die Nachfrage nach Kreuzfahrten nach wie vor ungebrochen ist, Gäste würden kurzfristig neue Angebote oder bereits jetzt für den Sommer 2022 bzw. den Winter 2022/23 buchen. „Wir blicken positiv in die Zukunft.“

Auslastung an Bord ist deutlich geringer

So sind von dem großen Anbieter momentan die „Mein Schiff 1“ und „Mein Schiff 2“ entlang der Kanaren unterwegs. Allerdings nur mit 60-prozentiger Belegung und unter strengsten Hygienemaßnahmen: „Unsere Gäste erhalten von uns alles aus einer Hand – für ein entspanntes und sorgenfreies Reisen auf höchstem Sicherheitsniveau: Vom kostenfreien und verpflichtenden COVID-19 Test vor der Reise über ein bewährtes Hygiene- und Sicherheitskonzept zum Schutz von Gästen und Besatzung. Mit gegenseitiger Rücksichtnahme und diszipliniertem Verhalten an Bord bleiben die Gäste unter sich. Bewusst reduzierte Kapazitäten von maximal 60 Prozent sorgen für ein noch großzügigeres Platz-pro-Passagier Verhältnis. So kann jederzeit und überall an Bord genug Abstand gehalten werden.“

Kaum Möglichkeit einer individuellen Reise-Gestaltung

Allerdings kommt die Individualität der Reisen bei den momentanen Angeboten doch etwas zu kurz. Denn bei den aktuellen Kreuzfahrten bleiben die Gäste unter sich. „Dieses Konzept gewährleistet größtmögliche Sicherheit und Komfort während der gesamten Reise, das heißt, Kreuzfahrten werden nur als Komplettpaket inklusive Transportes zum Schiff in gecharterten Flugzeugen angeboten, die ausschließlich von Mein Schiff-Gästen genutzt werden“, so Grönemeyer zum eXXpress. Und auch bei den begehrten Landgängen müssen sich die Gäste nun an die Vorgaben des Reiseveranstalters halten und dürfen sich nur in organisierten Gruppen bewegen. „Safety first“, ist also das neue Credo von Kreuzfahrtreisenden.

Wer allerdings auf große Fahrt gehen möchte, hat noch nicht die Qual die Wahl, wenn es um die Destination geht. So schippert auch der Kreuzfahrt-Riese Aida Crusies vermehrt um die Kanaren. „Wir beobachten die Entwicklung in unseren Destinationen sehr genau, sind aber zuversichtlich, auch in unseren klassischen Sommerdestinationen wie Nordeuropa, dem Baltikum oder dem Mittelmeer Kreuzfahrten anbieten zu können“, sagt Aida-Sprecher Hansjörg Kunze.

Geänderte Routen und weniger Häfen

Abseits von Ansteckungsrisiken und Hygienevorschriften stellt sich den Reedereien ein vollkommen anderes Problem: Nämlich der Umstand, dass auf einer Reise Häfen in unterschiedlichen Ländern angesteuert werden. Heute hier, morgen dort – das reizvolle Prinzip von Kreuzfahrten muss in Zukunft möglicherweise überdacht werden, denn die Reisebeschränkungen werden die Tourismusbranche noch länger begleiten. So wird es, Experten zufolge, zukünftig Einschränkungen bei den Routen geben und weniger Häfen angelaufen werden.