Besonders Probleme bei der Windkrafttochter Siemens Gamesa und negative Steuereffekte in Höhe von 700 Millionen Euro sorgen für einen Fehlbetrag von 2,9 Milliarden Euro. Alleine durch die Qualitätsprobleme bei Windkraftanlagen an Land erwartet Energy Kosten von 1,6 Milliarden Euro für notwendige Reparaturen, die zwar bereits verbucht sind, aber erst im Lauf der nächsten zwei Geschäftsjahre anfallen werden. Für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr erwartet Energy nun laut neuer Prognose insgesamt einen Rekordverlust von 4,5 Milliarden Euro.

Auch andere Bereiche belasten den Konzern

Die neuerlichen Probleme beim Sorgenkind Gamesa sind bereits seit Juni bekannt. Damals gab Energy die Belastung mit mindestens einer Milliarde Euro an und zog seine Prognose zurück. Im Offshore-Bereich erwartet der Konzern weitere Belastungen in Höhe von 600 Millionen Euro durch unprofitable Verträge und wegen Schwierigkeiten beim Hochlauf der Produktion. „Die Ergebnisse zeigen die Herausforderungen beim Turnaround von Siemens Gamesa”, sagt Konzernchef Christian Bruch, „aber die Leistung der übrigen Geschäftsbereiche gibt mir Vertrauen in die Fähigkeit unseres Unternehmens, Geschäfte wieder wirtschaftlich erfolgreich aufzustellen”.

Andere Konzerntöchter schneiden deutlich besser ab

Jenseits von Gamesa lief es für Siemens Energy deutlich besser. Die drei anderen Bereiche, Gas Services, Grid Technologies und Transformation of Industry konnten ihre Ergebnisse verbessern. Zudem legten auch Auftragseingang und Umsatz zu. Siemens Energy wurde 2020 von Siemens ausgegliedert und an die Börse gebracht. Seither hat der Konzern noch kein Geschäftsjahr und nur wenige Quartale mit einem Gewinn abgeschlossen. Immer wieder drückten dabei Probleme mit Gamesa die Zahlen tief ins Minus. Um das Sorgenkind besser in den Griff zu bekommen, hat Energy seine Windkrafttochter, die lange Zeit nur eine Mehrheitsbeteiligung war, inzwischen komplett übernommen.