Aus sportlicher Sicht darf man beim SV Ried zufrieden sein. Im Oberösterreich-Derby fuhren die Innviertler einen 2:0 Sieg beim LASK ein. Damit hat der LASK die Führungsrolle in der Qualifikationsgruppe abgegeben. Nach einer verrückten Anfangsphase mit einem Eigentor von (4.) und Roter Karte für (13.) Yannis Letard, dem Treffer von Marcel Ziegls (19.) führten die Gäste bereits früh mit 2:0. “Der Matchplan ist komplett aufgegangen. Großes Kompliment an die Mannschaft,“ betonte der Trainer der Rieder Robert Ibertsberger im Interview mit Sky.

Anschließend verloren frustrierte LASK-Anhänger die Nerven und warfen Becher auf das Spielfeld. Dabei wurde Ried-Spieler Stefan Nutz getroffen. Ich hab’s erst spät mitbekommen und es erst im Kabinentrakt erfahren. Er hat dann über Kopfweh geklagt und ich habe es den Schiedsrichtern kundgetan. Sie haben kaum darauf reagiert, was für mich eigentlich schon ein bisschen skandalös ist,” kritisierte Ibertsberger.

Der Spieler klagte in weiterer Folge über Kopfschmerzen und musste ausgewechselt werden. Ich habe ihn aufgrund dessen dann auch austauschen müssen. Es ist kein gutes Zeichen für den Fußball, dass sowas passieren kann und darf.“

Nutz kritisierte LASK-Fans

Auch Stefan Nutz selbst äußerte sich zu dem Vorfall: “Die Szene spricht für sich. Ich habe mich weggedreht und geschaut, ob ich zu bluten beginne. Ich weiß nicht, was den Leuten da einfällt, wenn sie sowas machen. Wir sind alles nur Menschen, Rivalität hin oder her. Wenn der Becher mich blöd trifft, schaut´s vielleicht schlecht aus. Zum Glück ist alles gut gegangen und wir haben uns dann mit einem Sieg belohnt.“ Mittlerweile geht es dem Ried-Spieler allerdings wieder gut. “In der 70. Minute habe ich kurz nicht gewusst, wo vorne und hinten ist. Blöde Aktion, aber ich nehme es einmal so hin.“

Der Vorfall weckte jedenfalls Erinnerungen an den Becherwurf in der Deutschen Bundesliga im Spiel zwischen VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach. Schiedsrichter Christian-Petru Ciochirca schilderte nach dem Spiel seine Sicht der Dinge: “Man muss schon sagen, dass damit in Deutschland ein Präzedenzfall geschaffen wurde. Aber es gibt einen Stufenplan und wir sind dazu übergegangen, die erste Stufe der Stadiondurchsage gleich mit der zweiten Stufe, dem Reingehen von fünf Minuten, zu fusionieren. Man muss auch ganz ehrlich sagen: Die Reaktion des Spielers war dementsprechend. Wenn der Spieler liegen bleibt, dann bleibt keine andere Möglichkeit über, als den Spielabbruch zu machen.”