Die Bremer Klima-Chaoten von „Fridays for Future“ ziehen einen Schlussstrich. Die Gruppe löst sich, auf wie sie in einem Statement erklären. Der Text trieft vor massiver Kritik, schweren Vorwürfen und Enttäuschung. Attackiert wird der Dachverband der Bewegung unter Luisa Neubauer (27).

Beleidigungen, Machtmissbrauch und keine Entschuldigungen

Strategische Fehler werden beklagt: „Anstatt die große Welle der Unterstützung 2019 in konkrete Projekte, Aktionen und Forderungen zu leiten, wurde weiter an der Minimalforderung des 1,5-Grad Ziels festgehalten“. Darüber hinaus habe die deutsche Sektion „internationale Vorgaben“ von „Fridays for Future“ immer wieder ignoriert. Wegen der vielen internen Konflikte hätte sich die Gruppierung zunehmend abgekapselt.

Luisa Neubauer (M.l.) gemeinsam mit anderen Demonstranten beim Klimastreik in BerlinSean Gallup/Getty Images)

Dann werden die Attacken im Schreiben noch heftiger. Die Verfasser konstatieren: „Fridays for Future Deutschland ist strukturell rassistisch“. Erwähnt werden rassistisches Mobbing, Beleidigungen und Machtmissbrauch gegen Mitglieder. „Entschuldigungen? Fehlanzeige. Stattdessen wurde alles unter den Teppich gekehrt und Täter*innen in Schutz genommen.“

Spannungen auch zwischen Deutschland-Sektion und internationaler Bewegung

Die Bremer Öko-Aktivisten schließen ihre Abrechnung mit den Worten: „Aus all diesen Gründen sehen wir bei Fridays for Future keine Zukunft mehr. Diese Bewegung ist für uns an ihrem Ende.“

„Fridays for Future Deutschland“ hatte sich in der Vergangenheit schon tatsächlich von der internationalen Bewegung distanziert und ihr israelbezogenen Antisemitismus vorgeworfen. Anlässlich des Nahostkonflikts hat „Fridays for Future International“ nämlich Israel auf Twitter als Apartheid-Staat verunglimpft. In Deutschland teilte einzig die Bremer Ortsgruppe den Tweet.