Ob Gold, Silber, Kupfer, Stahl oder Öl: Die Preise für Rohstoffe klettern weiter nach oben und erreichen neue Höchststände. Dafür verantwortlich zeigen sich unter anderem die fortschreitenden Impfkampagnen und der Boom der Pharmaindustrie, aber auch die Volkswirtschaften in den USA und Europa, die wieder an Fahrt aufnehmen. Die globale Nachfrage steigt – und trifft auf ein Angebot, das z.B. durch unterbrochene Lieferketten bedingt durch die Pandemie das Vorjahresniveau bei weitem noch nicht erreicht hat. Zur Erholung trägt auch die lockere Geldpolitik der Notenbanken bei.

Beginnt ein neuer Superzyklus?

Langfristige Faktoren wie die nachhaltige Transformation der Wirtschaft – etwa durch das jüngst beschlossene Fiskalprogramm der USA, Europas und Chinas mit Vorgaben für die Reduktion der CO2-Emmissionen und somit dem Wandel zu mehr Nachhaltigkeit – würden für den Start eines neuen Superzyklus sprechen. So wird ein meist über 25 bis 30 Jahre verlaufender Investitionszyklus bezeichnet, in dem die inflationsbereinigten Preise aufgrund einer Übernachfrage langfristig steigen. 

Nachlassendes Nachfragewachstum in China

Doch Experten sind noch skeptisch. Sp sprechen die Entwicklungen eher dafür, dass die Erholung derzeit zyklischer Natur ist, sodass sich die Preise in vielen Rohstoffbereichen bald wieder normalisieren. Bei China, dem weltweit größten Verbraucher von Rohstoffe, zeigen sich bereits erste Anzeichen eines nachlassenden Nachfragewachstums nach einigen Rohstoffen. 

Ob nun ein Superzyklus startet oder nicht: Die Rohstoffpreise dürften in der zweiten Jahreshälfte weiterhin gut unterstützt bleiben – darin sind sich die Experten einig.