Vor allem wird im Netz kritisiert, dass das Ticket anders als angekündigt, nicht in der ganzen Republik gültig ist. Ausgenommen ist die einwohnerreiche Ostregion, konkret: Wien, Niederösterreich und Burgenland.

So spottet etwa ein Twitter-Nutzer, dass das 1-2-3-Ticket deswegen seinen Namen haben würde, weil drei Bundesländer ausgenommen sind. Die Thematik sorgte auch für einen rot-grünen Schlagabtausch auf Twitter: “Worauf wartet Wien?”, wollte der Account der Wiener Grünen wissen, woraufhin die Bürgermeister-Partei und einstige Koalitionspartner heftig reagierte: “Schämt ihr euch nicht? Ihr tragt weiterhin  den unmenschlichen Kurs der Kurz Regierung mit und dann präsentiert ihr als Schützenhilfe für den Türkisen Landeshauptmann in OÖ eine nicht fertig verhandelte Lösung. DiesePolitmethoden kannten wir bis vor kurzem nur von der Kurz ÖVP”, ätzten die Roten.

Verwunderung über die Präsentation des Klimatickets äußerte der VOR, zeitgleich wurde einmal mehr Geld für die Umsetzung in der Ostregion gefordert. In einer Aussendung meinte der Verkehrsbund gar, das Ticket werde im Regional- und Nahverkehr in der Ostregion nicht gelten. Diese Rechtsmeinung stellte das Verkehrsministerium umgehend in Abrede und verwies auf das entsprechende Klimaticket-Gesetz und die nun erlassene Verordnung über die Einführung des Klimatickets. “Mit Beginn der Gültigkeitsdauer ist das Klimaticket in allen Zügen der ÖBB gültig”, betonte auch Robert Lechner, Leiter der ÖBB Konzernkommunikation.

Zum Start wird das Klimaticket um 15 Prozent ermäßigt angeboten werden. Ab Vorverkaufsstart am 1. Oktober bis zum Nationalfeiertag kostet es 949 statt 1.095 Euro für ein Jahr. Für alle unter 26 und für Senioren gibt es eine Ermäßigung auf 821 Euro, mit den 15 Prozent Rabatt zum Start sind es 699 Euro. Der Rabatt gilt auch dann, falls die Ostregion schon beim Start am 26. Oktober mit an Bord ist, sagte Gewessler. “Man bekommt verdammt viel für sein Geld”, konstatierte die Ministerin. Sie sieht darin eine “Revolution” im öffentlichen Verkehr.

Die sogenannte 3er-Stufe, die österreichweit gelten sollte, wird zur Gänze vom Bund bezahlt. Im ersten vollen Jahr (2022) sind dafür 150 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt vorgesehen, für das heurige Jahr sind 96 Millionen Euro budgetiert. Vorarlberg, Tirol und Salzburg haben bereits Flächentickets für das jeweilige Bundesland eingeführt. In Oberösterreich startet parallel zum Klimaticket das Regionalticket für ganz Oberösterreich, gab Thomas Stelzer (ÖVP) am Mittwoch bekannt. Die oberösterreichweite Karte wird 695 Euro kosten.

Das Klimaticket Now wird ab 1. Oktober im Vorverkauf auf www.klimaticket.at, bei allen Schaltern von ÖBB und Westbahn und auch bei allen Vertriebsstellen der teilnehmenden Verbünde erhältlich sein. Weitere Details zur Karte gibt es auf der Homepage.