Mückstein, der Arzt, der sich eigentlich auskennen müsste, hätte es sogar in der Hand, seine Regierungskollegen zu der sicher wichtigsten Maßnahme zu bewegen, die Impfbereitschaft zu erhöhen. Nicht durch den nun schon auf einen 1000er hochlizitierten Geld-Anreiz, den die Opposition schon wieder fordert. Sondern durch das, wofür die Grünen behaupten zu stehen: durch Transparenz.

Dafür müsste man endlich die völlig überzogene Datenschutz-Gesetzgebung wenigstens für den Gesundheitsbereich in Zeiten der Pandemie aufheben.

Neben den Verschwörungstheorien aus den Tiefen des Internet sind es wohl die schweren Impfdurchbrüche, die die Ängste der (wirklichen) Impfskeptiker befeuern. Sogar auf den Intensivstationen gibt es doppelt Geimpfte: das ist ein Killer-Argument gegen jede zögerliche Impfabsicht. Und dem wäre durch das Ende des unseligen Datenschutz-Spuks der Wind aus den Segeln zu nehmen.

Dürften die Spitäler veröffentlichen, wer die geimpften Intensivpatienten sind (natürlich nicht die Namen), dann würde das jeden Zweifel an der Impfung beseitigen: Es handelt sich um Menschen mit schweren Vorerkrankungen, vor allem um Krebs-Patienten, bei denen Chemotherapie und Bestrahlungen das Immunsystem außer Gefecht setzen. Auch bei Menschen, die eine Transplantation gehabt haben, muss das Immunsystem unterdrückt werden, damit das neue Organ nicht abgestoßen wird. Sie alle kann die Impfung nur bedingt schützen, denn genau dieses unterdrückte Immunsystem müsste ja gegen den Virus tätig werden.

Die Wahrheit wäre heilsam

Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Autoimmunerkrankungen, von Multipler Sklerose bis rheumatischer Arthritis, bei denen sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper wendet und daher medikamentös unterdrückt werden muss.

Wieviele der hospitalisierten und intensivbehandelten Covid-Patienten zu diesen ohnehin schon schwer leidenden Gruppen zählen, darf die Statistik aus Datenschutzgründen nicht ausweisen. Die Transparenz, die Wahrheit würde aber viele Skeptiker umstimmen.

Datenschutz ist hierzulande eine heilige Kuh, bei der niemand mehr schaut, wann sie sinnvoller Weise und wann sie völlig sinnentleert durchs Dorf getrieben wird. Gezwungen von der Bürokratie-Hochburg EU müssen wir hunderte Male pro Woche irgendwelchem Datenschutz-Kram im Netz zustimmen. Gleichzeitig geben wir dort freiwillig massenweise unsere Daten preis, hinterlassen ständig unsere digitalen Spuren. Auch in der wirklichen Welt der Politik ist der Datenschutz, wenn es um einen bekämpften Gegner geht, längst abgeschafft und durch den medialen Pranger ersetzt. Andrerseits darf sich ein Arbeitgeber nicht einmal notieren, ob sein Mitarbeiter geimpft ist.

Und wenn es um wichtige – anonymisierte! – Gesundheitsdaten geht, da werden die Transparenz-Jünger überhaupt zu Hyänen, die die falsche Geheimniskrämerei mit Zähnen und Klauen verteidigen. Dabei wäre die Wahrheit kaum irgendwo anders so heilsam wie auf diesem Gebiet.