
Rudolf Öller: Antisemiten und Psychopathen
Dr. Karl Lueger war Gründer der Christlichsozialen Partei. Heute wird ihm vorgeworfen, dass er Antisemit gewesen sei. Diese Vorwürfe mögen berechtigt sein. Wer jedoch gleichzeitig andere Politiker ausblendet, ist entweder ein Verdränger oder ein Lügner, meint eXXpress-Kolumnist Rudolf Öller.
Der Wiener Politiker Dr. Karl Lueger war Gründer der Christlichsozialen Partei, von 1897 bis 1910 war er ein reformfreudiger und beliebter Bürgermeister. Die Stadt hat ihm zu Recht im ersten Wiener Bezirk ein Denkmal errichtet. Dieses Luegerdenkmal ist ein beliebtes Objekt von Sprayern, die das Denkmal verunstalten. Lueger wird heute vorgeworfen, er sei Antisemit gewesen. Diese Vorwürfe mögen berechtigt sein. Wer jedoch gleichzeitig andere prominente Politiker ausblendet, ist entweder ein Verdränger oder ein Lügner.
Karl Renner
In der Ausgabe des Neuen Wiener Tagblatts vom 3. April wird der ehemalige Staatskanzler und spätere Bundespräsident Dr. Karl Renner als glühender Befürworter eines Anschlusses Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland beschrieben. Am 10. April 1938 fand (nach dem kurz zuvor erfolgten Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Österreich) eine Volksabstimmung über den Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Großdeutsche Reich statt. Juden durften an der Volksabstimmung nicht teilnehmen, aber das kümmerte damals keinen Sozialdemokraten. Stattdessen machte einer der führenden Sozialisten, Dr. Karl Renner, Stimmung für den Anschluss.
Auf die Frage eines Journalisten „Wie werden also Sie und Ihre Gesinnungsgenossen stimmen?“ antwortete Renner stolz: „Als Sozialdemokrat und somit als Verfechter des Selbstbestimmungsrechtes der Nationen, als erster Kanzler der Republik Deutschösterreich und als gewesener Präsident ihrer Friedensdelegation zu St.-Germain werde ich mit Ja stimmen.“ Nach dem erfolgten Anschluss an Deutschland sprach Renner von einer „wahrhaften Genugtuung“.
Jüdische Banken
Renners Begeisterung für den Nationalsozialismus wird heute von den meisten Medien und von der SPÖ unter den Teppich gekehrt. Die Sozialdemokraten stimmten jedenfalls geschlossen für einen Anschluss, anders ist das Abstimmungsergebnis mit mehr als 99 Prozent Ja-Stimmen nicht zu erklären. Es ist keine Überraschung, dass es unter den Sozialdemokraten viele bekennende Antisemiten gab. Karl Renner war genauso einer wie der Sozialdemokrat Oskar Helmer und andere. Renner verband die Begriffe „jüdisch“ oder „Juden“ stets mit negativen Attributen. Er sagte nicht Schleichhändler, sondern „jüdische Schleichhändler“. Es ging Renner nicht um das Großkapital und die Banken, es sprach nur vom „jüdischen Großkapital“, und von „jüdischen Banken“. Nachdem die Nationalratswahl 1920 eine Mehrheit für die bürgerlichen Parteien gebracht hatte, forderte Renner die bürgerliche Regierung zum Handeln auf. Seine Ausdrucksweise unterschied sich nicht von derjenigen der SS: „Sie werden jetzt Gelegenheit haben, die Judenfrage zu klären.“ Renner forderte den christlich-sozialen Politiker Leopold Kunschak auf, gegen Juden hart vorzugehen: „Ich will Kunschak auf der Regierungsbank für ein Amt, das endlich das uralte Programm des Judenpogroms erfüllt, einen Spezialminister für Judenfragen.”
Karl Lueger war in Sachen Antisemitismus ein Waisenknabe im Vergleich zu Karl Renner. Wenn die SPÖ heute Karl Lueger als personifiziertes Zentrum des österreichischen Antisemitismus darstellt, dann muss sich die SPÖ den Vorwurf gefallen lassen, ihre Parteiakademie nach dem bekennenden und noch radikaleren Antisemiten Karl Renner zu benennen.
Ruhmbedeckter Oberbefehlshaber
Nach seriösen Schätzungen dürften zwischen Mai und Dezember 1945 rund sechs Prozent der Frauen zwischen fünfzehn und sechzig von Sowjetsoldaten sexuell missbraucht worden sein. Der spätere Nachkriegskanzler Renner hatte sich am 15. April 1945 dem „sehr geehrten Genossen“ und „ruhmbedeckten Oberbefehlshaber“ Josef Stalin mit einem unterwürfigen Telegramm eingeschleimt. Die Gräuel der sowjetischen Soldaten mussten vertuscht werden. Im gleichen Telegramm hieß es auch: „Das Vertrauen der österreichischen Arbeiterklasse insbesondere in die Sowjetrepublik ist grenzenlos geworden. Die österreichische Sozialdemokratie wird sich mit der Kommunistischen Partei brüderlich auseinandersetzen … Dass die Zukunft des Landes dem Sozialismus gehört, bedarf keiner Betonung.“
Apropos Denkmal
Die Platte auf dem 2008 enthüllten Denkmal im Donaupark in Wien enthält folgenden Text:
Ernesto Che Guevara, 1928 – 1967, Revolutionär, „Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker“.
Dummheit und Verblendung wären die einzigen Entschuldigungen zur Errichtung dieses Denkmals. Ernesto Che Guevara stammte aus einer gutbürgerlichen argentinischen Familie, studierte Medizin, schloss sich Fidel Castro an und war nach dessen Machtergreifung Mitglied des „obersten Kriegsrats“ in Cuba. Er war für die Errichtung von Straf- und Arbeitslagern mitverantwortlich, in denen „Gegner der Revolution“, zu denen auch Homosexuelle zählten, interniert wurden. Später marodierte Guevara mit Killerbanden quer durch Afrika und Südamerika, immer auf der Suche nach irgendeiner lächerlichen Revolution. Im Oktober 1967 wurde dieser verrückte Terrorist in Bolivien gestellt und erschossen. Für seine „Heldentaten“ wurde Guevara in Wien von seinen Brüdern im Geiste ein Denkmal errichtet.
Luegers Denkmal wird beschmiert, der weit schlimmere Antisemit, Nazibewunderer und Kommunistenfreund Karl Renner wird hingegen verschont, darf seinen Namen sogar für eine rote Parteiakademie hergeben, und der psychopathische Mörder Ernesto „Che“ Guevara bekommt von der Gemeinde Wien ein Denkmal.
Der Wunsch ist wohl vergeblich, ein Geist der Ehrlichkeit und Klarheit möge zu Pfingsten auf die notorischen Verschweiger hauseigener Antisemiten und Bewunderer von Verbrechern herabkommen.
Rudolf Öller ist promovierter Genetiker der Universität Tübingen und seit Jahrzehnten sowohl als Kolumnenschreiber als auch als Buchautor publizistisch tätig. Öller ist gebürtiger Oberösterreicher, hat in AHS und BHS Naturwissenschaften und Informatik unterrichtet und war ehrenamtlicher Rettungssanitäter, Blaulichtfahrer und Lehrbeauftragter beim Roten Kreuz. Er lebt heute in Vorarlberg.
Kommentare
Meine Mutter wird 91 Jahre anlässlich zum 80er beim Griechen in der Hainburgerstraße meinte sie zu mir, weil Mutti wusste ich bin ein Funktionär, hast schon mal nachgedacht, der grausame menschenverachtende Hitler war Chef der “NationalSOZIALISTISCHENArbeiterpartei””Und wo bist du Funktionär?”
Schämen Sie sich Ihnen 🙂 🙂 🙂 !!!
Ich war auch bei den Roten Falken, der SJ , dann ist mir schlagartig das Licht der Erleuchtung aufgegangen. Seither bin ich wieder gesund bei Verstande….
@Liberatio: nur dass an solchen Parteitagen mit offenen Karten gespielt wird. (Die waren alle froh, dass sich in dieser Situation einer findet der den Kopf für das nächste Desaster hinhält?😎)
Als weiteres Beispiel gibt es in Wien den Julius-Tandler-Platz. Tandler (1869-1936) war Arzt, Sozialdemokrat und ein eifriger, linker Eugeniker, der in zahlreichen Aufsätzen die Vernichtung und Sterilisierung von „unwertem Leben“ vertrat. Tandler schrieb etwa, dass, „man lebensunwertes Leben opfern müsse, um lebenswertes zu erhalten (…)“. Tandler war ein Kind seiner Zeit und die Eugenik fand in den 1920er-Jahren in der Sozialdemokratie Österreichs und Deutschlands zahlreiche Vertreter, die ans Werk gingen, um den neuen Menschen für eine progressive, sozialistische Zukunftsgesellschaft zu schaffen. Die NS-Bonzen hatten zum Thema “unwertes Leben” gute sozialistische Vorbilder!
Denkmäler werden gestürmt, Straßen und Plätze umbenannt, nur Kommunisten wie Karl Marx, Liebknecht, Che Guevara etc. dürfen in Form von Denkmälern und Straßennamen weiterhin an das goldene Zeitalter des Sozialismus erinnern.
Terror, Massenmorde, Kriege, unendliche Armut und Unterdrückung, KZ/Gulags, Antisemitismus, Rassismus und rund 100 Millionen Tote scheinen kein Grund zu sein, sich von dieser menschenverachtenden Ideologie namens Sozialismus/Kommunismus zu trennen.
LG und ein schönes Pfingstfest, ein offenes Herz ❤️ und Gottes Segen!
PS: noch vor wenigen Jahren haben Politiker mehr als nur schöne & erholsame Pfingsten gewünscht.
Kann das als untrügliches Zeichen gelten, dass bald wieder Zeiten anbrechen, wo wir wieder das Kreuz abnehmen und durch etwas ersetzen, das derzeit nur von einer Minderheit angebetet wird?
Guter Artikel, nur bitte passen Sie auf, dass nicht die DSN gegen Sie vorgehen wird (Ironie*)
Ich habe das weiter unten schon geschrieben, meine es ohne Ironie! ( wie war das mit der Anfrage bei Exxpress wegen eines Kommentars zur Parallelgesellschaft?)
Andere Zeiten, andere Sitten. Dieses obsessive Beschäftigen mit einer Vergangenheit, die ja doch nicht zu ändern ist, ist völlig sinnlos. Und natürlich auch extrem ärgerlich, da die Linken wie immer mit zweierlei Maß messen.
Einspruch! Alle Parteien haben Gutes und Schlechtes in der Vergangenheit gelagert. Bei den Roten wird die schlechte Vergangenheit sowohl verdrängt (niemand redet über Renner) als auch glorifiziert (Parteiakademie). Das Ganze wäre tatsächlich nicht der Rede wert, wenn die Linken nicht mit ihren Fingern verlogenerweise auf Lueger zeigten.
In Strasshof an der Nordbahn haben 1938 ca. 90% für den Anschluss gestimmt. Nach 1945 ca. 90% für die Kommunisten.
Ah, interessant, was da in der roten Reichshälfte so los war
Ich darf darauf hinweisen, dass es immer noch eine Broncetafel plus Konterfei in der Schönbrunnerstraße gibt, die an den Besuch des “großen sozialistischen Führers” Stalin in Wien erinnert.
Sie ist Fahrtrichtung Zentrum, kurz vor der Kreuzung mit der Ruckergasse montiert. Erst vor einigen Jahren wurde ein kleiner Zusatz angebracht, der wenn auch (schonend formuliert) an die unerträglichen Verbrechen Stalins erinnert. Warum steht sie immer noch dort? Gerade in der heutigen Zeit, wo wir am liebsten auch noch Putins Schäferhund sanktionieren würden.
Karl Marx (übrigens selber Jude) war ein ganz besonders übler Antisemit und Rassist, aber das blenden die linken Zeitgeister aus.
Marx schimpfte über die “jüdischen Nigger”, die einen “üblen Geruch” verbreiten und vergleicht sie, als er im Urlaub in einem englischen Seebad machte, mit Ungeziefer: “Viel Juden und Flöhe hierselbst.”
Marx über Lassalle, den Gründer der ersten Arbeiterpartei der Welt:
“graushaariger Niggerjude vor niggerhafter Zudringlichkeit”
Kurze Ergänzung zu Che Guevara:
Wer in Verdacht geriet, ein Abweichler zu sein oder an Desertieren dachte, wurde erschossen, meist auf Weisung Guevaras oder vom ihm selber. So vollzog er im Januar 1957 die erste dieser Hinrichtungen durch Kopfschuss selber. „In der Revolution ist alles erlaubt,” rechtfertigt er diese Morde.
1962 bedauert Guevara zutiefst, dass es nicht zu einem Atomkrieg zwischen USA und der Sowjetunion kam, und verfluchte Nikita Chruschtschow, der im letzten Moment die Atomraketen zurückzog.
Guevara:
„Wenn die Kubaner die Kontrolle gehabt hätten, dann wären die Raketen gezündet worden. Das Volk wäre glücklich gewesen, selbst wenn es dabei ausgerottet worden wäre“.
Liebe Grüße an die Genossen Michael Häupl, Elfriede Jelinek & Co,
die in Wien Donaustadt ein Ehrendenkmal für diesen modernen Robin Hood der friedliebenden Guten & Anständigen errichtet haben.
Die Linken – allen voran Sozialisten und Kommunisten – hatten noch nie Skrupel sich Organisationen anzuschließen oder Kampfgefährten ins Boot zu holen um ihre Machtgelüste befriedigen. Sie verstehen es gut ihre Mitstreiter mit vergifteten Geschenken zu ködern. Ob sich dadurch neue Abgründe der menschlichen Seele auftun, ob sie damit Konflikte schüren, Notstände hervorrufen, die Wirtschaft zerstören, die Gesellschaft spalten oder Konflikte und Kriege provozieren, ist ihnen völlig egal.
Wenn man die Zeitleiste und das Wirken von Warburg und Schiff versus Stillman samt geheimgehaltenem Aldrich-Plan zur Gründung der FED sieht, sind auch die Vorbehalte gegen Juden und Banken in den Notzeiten der 1930er klar.
Bravo Öller! Endlich Zeitgeschichte ohne Scheuklappen! Aber da wir in Österreich sind, darf man fragen, wer sich demnächst um Herrn Öller „kümmert“: Staatsanwalt, Geheimdienst oder die Finanz?
Wetten werden angenommen!
Öllers Kommentar an alle Linken Österreichs eingeschrieben senden.
Bitte in Blockschrift(!), damit es auch in den Sektionen gelesen werden kann!
Freundschaft!!!
Mit dem 99,73 Prozent Abstimmungsergebnis für den Anschluss von 1938 zu argumentieren ist natürlich lächerlich, da dieses Referendum keinesfalls nach freien, geheimen und demokratischen Richtlinien vollzogen wurde. Die Stimmen mussten offen deklariert abgegeben werden und wer dies ablehnte bzw. mit Nein stimmte hatte mit Repressionen zu rechnen.
@Autoch Toni .. Na gut, aber wie ist es heute ? Z.B. bei einer Wahl zum Parteivorsitz. War es da nicht so dass ein einziger Name am Stimmzettel stand ? Da kommt man dann sogar auf 100% ……….
Danke f.d. Hinweis ! Richtig ! In DEU deckt sich jedoch die Abstimmung PRO ADOLF mit den vorhandenen Evangelen in DEU Mitte u. im Norden – die haben aber freiwillig so gestimmt. Würden sie jetzt noch, im Andenken an ihren Kirchenführer Luther (der wollte die Jews gaaaar nicht.. 🙂 ).
Karl Renner war ja bei weitem nicht der Einzige. Da hätten wir beispielsweise gleich seinen “Unterstaatsekretär” Julius Tandler, einen großen Anhänger der Eugenik und der Vernichtung von “unwertem Leben”. Dazu ein Bewunderer des Schwerverbrechers und Völkermörders Stalin, in dessen Reich er auch in seinen letzten Lebensjahren wirkte. Selbstverständlich gibt es in Wien auch weiterhin einen “Julius-Tandler-Platz” an prominenter Stelle.
Großartiger Beitrag , wieder einmal ! Danke !! 🙂
Zu den Linken, deren Lügen, Selbstlügen, Radikalität und Brutalität muß man nur anschauen, was derzeit GRÜNE in DEU und AUT vollbringen !! (Hiezu ein treffender Kommentar auf Tichys Einbklick, von Wolfgang Herles.)
Im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) gibt es auch einen Artikel.
Caspar Einem hat damals die Aufarbeitung der “braunen Flecken” in der SPÖ akribisch betrieben. Aber immerhin, man hat es gemacht.
Bei Che Guevara bin ich auch mit Herrn Öllinger. Terror, auch im Namen des Guten ist trotzdem Terror.
Und wie Arafat zu seinem Friedensnobelpreis kam, erschließt sich mir auch nicht.
Ist linker Terror der bessere Terror? Ich sage nur Hamburg + G20-Treffen + Ausnahmezustand.
Das gehört genau gleich behandelt wie rechter Terror-dem scheint aber nicht so zu sein.