Glaubwürdigen Berichten zufolge handelt es sich bei der Grazer KPÖ um eine auf dem Wohnungsmarkt sozial aktive NGO. Diese Bemühungen sollten nicht kleingeredet werden, aber warum musste dann diese Mikropartei bei einer Bezeichnung bleiben, die an die schlimmsten Verbrechen im 20. Jahrhundert erinnert? Namen kann man ändern. „Sozialdemokraten“ sind beispielsweise Epigonen der „Sozialisten“, was sich bei der „Sozialistischen Jugend“ noch nicht herumgesprochen hat.

Die Literatur über die Massenmorde der Despoten, die im Namen des Marxismus halbe Völker auslöschten, ist endlos. Das letzte erfolgreiche Buch ist „Sozialismus“ (Untertitel: Die gescheiterte Idee, die niemals stirbt), Verlag FBV. Sozialismus ist – laut Karl Marx – die letzte Vorstufe vor dem Kommunismus. In den letzten 100 Jahren gab es dutzende Versuche, eine sozialistische Gesellschaft aufzubauen. Alle sind jämmerlich gescheitert, sie werden auch auf ewig scheitern. Es gab immer drei Phasen. Stufe 1: Euphorie. Ein Heer saturierter Philosophen lobte die neue Gesellschaft mit einem fast schon pathologischen Enthusiasmus. Stufe 2: Es kam zu Rückschlägen, was die kommunistischen Diktatoren veranlasste, „Kollaborateure der Kapitalisten“ und „Saboteure und Agenten des Westens“ in Schauprozessen anzuklagen und in der Folge hinrichten zu lassen. Stufe 3: Die anfänglich so begeisterten Ideologen, Philosophen und Journalisten erklärten, der fehlgeschlagene Versuch, eine neue und gerechte Gesellschaft zu errichten, sei ohnehin kein wahrer Sozialismus gewesen.

Im Jahr 2009 schrieb Sarah Wagenknecht über Venezuela: „… sollen produktive Potentiale entfaltet und die Menschen in die Lage versetzt werden, ihre Lebensbedingungen selbst zu gestalten. So ist inzwischen eine Mehrheit der Bevölkerung in mehr als 30.000 kommunalen Räten organisiert, in denen öffentliche Politik diskutiert, formuliert und umgesetzt wird. … Für die Mehrheit der Menschen in Venezuela hat sich der bolivarische Prozess jetzt schon ausgezahlt.“ Im gleichen Jahr schrieb der prominente US-Philosoph und bekennende Anarchist Noam Chomsky: „Das Aufregende daran, endlich Venezuela zu besuchen, ist, dass ich sehen kann, wie eine bessere Welt erschaffen wird.“ Wir wissen, wie die Situation in Venezuela heute aussieht. Hochrangige Militärs kontrollieren die Erdölindustrie und wurden zu Milliardären. Das Volk ist verarmt und hungert.

Versuch einiger Philosophen, Marxisten als Lichtgestalten darzustellen wird zunichte gemacht

Bücher, in denen die Verbrechen der Kommunisten aufgezählt werden, gibt es ohne Zahl. Die bekanntesten sind „Das Handbuch des Kommunismus“ und „Das Schwarzbuch des Kommunismus“ (beide Verlag Piper). In letzterem Werk des Grauens findet sich auch ein Kapitel des ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck über „Die Aufarbeitung des Sozialismus in der DDR“.

Der Versuch einiger Philosophen, bekennende und aktive Marxisten als Lichtgestalten der Geschichte darzustellen, wird in mehreren Bestsellern zunichte gemacht. Im Buch „Triumph und Tragödie“ (Verlag Hoffmann und Campe) wird das Elend des rückständischen Wissenschaftsbetriebes im Sowjetkommunismus behandelt. Das Buch „Die RAF hat Euch lieb“ (Verlag Heyne) ist so etwas wie das Schlagobershäubchen der antikommunistischen Literatur. Hier werden die Mitglieder der Mörderbande „Rote-Armee-Fraktion“ (RAF) als gefährliche Dilettanten und lächerliche Möchtegern-Revolutionäre entlarvt.

Wir müssen es aussprechen und laufend wiederholen: Die Ideen des Marxismus sind Irrtümer, die mit Gerechtigkeit, Gleichheit, Wohlstand und Freiheit absolut nichts zu tun haben. Die Umsetzungsversuche dieser misslungenen Entwürfe endeten immer in Desastern. Kommunisten haben im Namen einer neuen Freiheit und glorreichen Zukunft bis heute – geschätzt – über 100 Millionen Menschen gewaltsam zu Tode gebracht, wobei die Hälfte der Todesopfer auf das Konto des chinesischen Diktators Mao Tse Tung geht.

Glaube, dass Menschen aus der Geschichte gelernt hätten, ist ein naiver Irrglaube

Der Glaube, all das liege hinter uns und die Menschen hätten aus der Geschichte gelernt, ist ein naiver Irrglaube. „Wir werden die Regierung zum Handeln zwingen, und falls sie nicht handeln, werden wir sie in die Knie zwingen. … Und ja, einige könnten sterben bei diesem Prozess.“ Das sind die Worte von Roger Hallam, Mitbegründer der radikalen Aktivistengruppe „Extinction Rebellion“ (XR) in einem Video vom 4. Februar 2019. Deutlicher äußerte sich der Mitgründer Stuart Basden, der am 10. Januar 2019 in sozialen Medien einen Text veröffentlichte, wonach es bei XR „nicht um das Klima geht“, sondern um einen „Great Reset“. „Weltrevolution“ und andere Begriffe kommen heutzutage nicht gut an, also erfindet man neue Wörter. „Great Reset“ klingt interessant, ist aber nur verdorbener Wein mit neuem Etikett.

Aktienfonds und Stiftungen, die auf einen „Great Reset“ spekulieren, laufen zurzeit gut. Der schwedische PR-Manager und Broker Ingmar Rentzhog gründete das Unternehmen „We don’t have time“. Rentzhog ist Mitglied des Climate Reality Project des früheren US-Vizepräsidenten Al Gore, und er ist der finanziell erfolgreiche Entdecker von Greta Thunberg. Arglose Zeitgenossen, die an Freitagen demonstrieren, meinen es gut, aber sie sind auch die fünfte Kolonne einer neuen Generation grüner Kapitalisten.