Rudolf Öller: VroniPlag und AlmaPlag
Der Journalist und Jurist Jochen Zenthöfer hat ein Buch („Plagiate in der Wissenschaft“) über Wissenschaftsbetrug und die kooperative Plattform VroniPlag Wiki geschrieben. In Deutschland werden 30.000 Personen pro Jahr promoviert. Es wird vermutet, dass ungefähr zehn Prozent der Dissertationen reine Plagiate sind, es könnten auch mehr sein, so eXXpress-Kolumnist Rudolf Öller.
Österreich übertragen bedeutet das, dass mindestens dreihundert Dissertationen jährlich Plagiate sind.
Plagiate sind nicht immer zu erkennen. Es gibt zwar jede Menge Plagiatssoftware, mit der man ein Schriftstück untersuchen kann, doch diese Programme können Texte nur mit anderen Texten vergleichen, die im Internet ohne Passwörter abrufbar sind. Wird eine wissenschaftliche Arbeit abgeschrieben, die nirgendwo elektronisch erfasst wurde, ist ein Nachweis schwierig, es sei denn, jemand kommt zufällig hinter den Betrug und erstattet Anzeige. Ein Professor der Rechtsmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität in München hat beispielsweise in seiner Doktorarbeit große Teile einer rumänischen Publikation ohne Quellenangaben übernommen. Er hat offenbar damit gerechnet, dass die abgekupferte Arbeit nirgendwo auftauchen würde, doch 1982 erschien das kopierte Original in einem Sammelband in der DDR. Ein bis heute anonym gebliebener Wissenschaftler entdeckte das zufällig und meldete den Fund. Dumm gelaufen!
VroniPlag
Privatpersonen kommen mit Anzeigen bei Universitäten selten durch. Sie werden nicht ernst genommen, in der Regel sogar ignoriert. Medien haben mehr Schlagkraft. Aus diesem Grund wurde die Plattform VroniPlag Wiki gegründet. Diese Internetseite wird vom Hostingdienst Fandom (USA) angeboten, der sich über Werbung finanziert. VroniPlag Wiki hatte ursprünglich das Ziel, Plagiate in der Dissertation der Juristin Veronica Saß zu dokumentieren, deren Doktorgrad im Mai 2011 aberkannt worden war. „Vroni“ Saß ist die Tochter von Edmund Stoiber, dem damaligen CSU Ministerpräsidenten von Bayern. VroniPlag Wiki dokumentiert seit dem Jahr 2011 Doktorarbeiten, deren Verfasser besser nicht promoviert worden wären. Bisher sind über zweihundert Dokumentationen veröffentlicht und die entsprechenden Universitäten über die Plagiate informiert worden. Die Universitäten
haben indes keine Freude, wenn ihnen schlampiges Arbeiten und Beurteilen vorgeworfen wird.Juristisch steht an erster Stelle das Urheberrecht. Man kann im Falle eines Plagiats den Urheber des Textes informieren. Dieser kann gegen den Plagiator vorgehen, und die entsprechende Publikation wird vom Markt genommen. Der (mutmaßliche) Plagiator kann auch – wie im Fall Zadic – der Universität gemeldet werden, wenn es sich um eine
Doktorarbeit oder um eine Habilitationsschrift handelt. Die Universität kann in der Folge eine Prüfkommission einsetzen und im Extremfall die akademischen Grade entziehen.
Der Fall Zadic
Eine Doktorarbeit (Dissertation) muss nicht nur eigenständig sein, sondern auch den aktuellen Stand der Wissenschaft wiedergeben und einordnen sowie, wenn möglich, Verbindung zu eigenen Forschungen herstellen. Es ist bekannt, dass unsere Justizministerin Alma Zadic
hinsichtlich ihrer Doktorarbeit massiv unter Plagiatsverdacht steht und die Universität Wien längst darüber informiert wurde. In der Regel dauern Plagiatsverfahren ungefähr ein Jahr. Geschwindigkeitsrekorde sind selten, einen davon hält die Universität Mainz, die einem Doktor der Zahnmedizin nach einem Monat den Titel entzogen hat. Es gibt auch Fälle, da dauert ein Aberkennungsverfahren Jahre. Im Fall Zadic könnte das der Fall sein. Schneller ginge die Sache wahrscheinlich dann, wenn Frau Zadic ÖVP-Ministerin wäre. Die Doktorarbeit von Frau Zadic lautet „Transitional Justice in Former Yugoslavia“. Dieser Titel ergibt beim Portal Google knapp eine halbe Million Treffer. Die Suchmaschine Yahoo gibt gar rund zweieinhalb Millionen Treffer an. Ein wesentlicher Teil der Zadic-Arbeit betrifft das „International Criminal Tribunal“ im damaligen Jugoslawien (ICTY). Hier liefert Google über 200.000 Treffer. Ein Vergleich von Frau Zadic‘ Dissertation mit einigen der unübersehbar vielen veröffentlichten Aufsätzen, Berichten, Artikeln, „Papers“ und sonstigen Publikationen zeigt, dass es so gut wie
unmöglich ist, diesem Thema einen neuen Gesichtspunkt anzufügen. Es müssten schon geheime NATO-Akten ausgegraben werden, um die ohnehin schon umfangreiche Materie beachtenswert zu erweitern. Aus diesem Grund sind auch die zusammenfassenden und für die Gesamtbeurteilung der Dissertation wichtigen Schlussfolgerungen belanglos.
AlmaPlag
Es war gut gemeint, der jungen Studentin ein bereits hunderttausendfach durchgekautes und durchgeknetetes Thema zu geben. Da kann beim besten Willen nichts Neues ans Tageslicht
kommen. Wahrscheinlich dachten die Universitätslehrer, man könne der netten Migrantin aus Bosnien-Herzegowina kein schwieriges Thema geben. Genauso sieht die Doktorarbeit aus. Ein Satzgemenge auf dem Niveau einer vowissenschaftlichen Arbeit eines Gymnasiums. Was wird passieren? Die Rechtsanwälte von Frau Zadic und die Universität Wien werden auf Zeit spielen. Die Sache wird lange liegen bleiben, womöglich bis nach den nächsten Nationalratswahlen. Man lässt die Causa so lange verschimmeln, bis sie fast vergessen ist. Es kann auch sein, dass irgendjemand die Causa Zadic mit der seichten Begründung beenden wird, dass niemand geschädigt wurde und bei der fast unübersehbaren Fülle an älteren Publikationen irrtümlich der Eindruck entstehen musste, dass plagiiert wurde. Egal, was passiert, VroniPlag war gestern. AlmaPlag hat sich jetzt schon zu einer Blamage der Universität Wien gemausert. Ob auch eine Blamage der Grünen daraus wird, ist noch offen.
Rudolf Öller ist promovierter Genetiker der Universität Tübingen und seit Jahrzehnten sowohl als Kolumnenschreiber als auch als Buchautor publizistisch tätig. Öller ist gebürtiger Oberösterreicher, hat in AHS und BHS Naturwissenschaften und Informatik unterrichtet und war ehrenamtlicher Rettungssanitäter, Blaulichtfahrer und Lehrbeauftragter beim Roten Kreuz. Er lebt heute in Vorarlberg.
Kommentare
Was gibt es bei Zadics Arbeit eigentlich noch zu prüfen? Die Plagiatssoftware hat doch schon seitenweise gelb markierte Absätze ausgespuckt. Zadic hat sogar die Überschriften wortwörtlich abgeschrieben.
Der Bildungsminister ist von der ÖVP. Der soll dem Direktor der Uni Wien endlich den Kopf waschen und ein Ultimatum setzen.
Ich persönlich bin für die Abschaffung von Dissertationen.
Jeder soll seine Prüfungen absolvieren, dort muß er sich beweisen und wenn man später im Berufsleben etwas zu sagen hat soll man wissenschaftliche Arbeiten darüber verfassen.
Einem angehenden Akademiker als Pflichtübung eine Dissertation schreiben zu lassen ist antiquiertes Denken, meiner Meinung nach.
Linke stehen wieder über dem Gesetz. Man darf doch alles in der Zwischenzeit: Lügen, betrügen, prügeln, ja sogar Erste-Hilfeleistung behindern, und Mörder, Terroristen, Vergewaltiger und Gesetzesbrecher offen unterstützen.
Bei der ÖVP-Ministerin Aschbacher kam die Feststellung der Plagiierung aber recht rasch. Sie hatte aber den Anstand, sofort die Konsequenzen zu ziehen.
Bei Zadic dauert das Ganze schon ein 3/4-Jahr. Auch vom Herrn Bundespräsidenten kein Wort der Rüge oder den eigenen Parteikollegen, dass sie das Amt ruhestellen möge, bis der Fall geklärt ist.
Misst man bei uns gar mit zweierlei Maß? Soll keine Frage sein.
Man kann die Sache drehen und wenden, wie man will :
Sie ist und bleibt eine grün-migrantische Quotenfrau, besser konnte es für sie ja gar nicht laufen und das mit dem bisserl plagiieren.
Mein Gott, sind wir halt nicht so 1
Aber gut bedankt hat sie sich schon bei ihren Förderern-alle Achtung.
Mir wäre es peinlich, als Ministerin in einem altösterreichischen Barockpalais zu residieren und ganz Österreich wüsste, dass ich abgeschrieben habe !
Peinlich! Da gilt , Augen zu und durch !
Die Annalena, die mehrfach überführte Abschreiberin hält sich ja auch noch
ganz passabel!
Sind halt Schwestern im Geiste, die Almschi und die Annalena
Gereu dem Motto der Lateiner: Der Jupiter darf-der Ochse nicht.
Und eine Justizminsterin darf offenischtlich, was andere nicht dürfen.
Die Grünen sind nicht die ersten, die glauben, sie können sich alles erlauben und kommen mit allem durch. Die Zeiten werden sich wieder ändern und dann knallt ihnen das alles geballt entgegen.
Die guten Menschen dürfen das. Ist ja für das Gute. Da werden wir doch nicht kleinlich sein.
Die Mainstream Medien greifen das gar nicht auf. Totschweigen ist die Devise. Zadic als “Vorzeige Migrantin” 😠😠😠 ist sowieso der Liebling der Linken.
Das ist richtig. Sie könnte sich noch viel mehr Fehlgriffe erlauben, ohne von Mainstreamologen verurteilt zu werden. Selbstverständlich kann sich die Uni Wien eine Blamage nicht leisten. Sie wird daher unserer Parademigrantin einen Persilschein ausstellen. Das steht heute schon fest.
Das klingt nach einer sehr wahrscheinlichen Lösung.
Man wird sich doch gegenseitig nicht wehtun.
Und die lange Dauer lässt schon darauf schliessen, dass gewisse Leute nicht daran interessiert sind, das Problem anzugehen.
Bei Schbacher war die Sache recht schnell erledigt.
Herr Öller hat das Verfahren gegen Frau Aschbacher nicht erwähnt. Damals ging es sehr schnell mit der Prüfung ( war ja auch eine OeVP Ministerin). Die Mainstream Medien haben sie hinausgemobbt bevor ein Ergebnis einer Plagiatspruefung vorlag.
Tatsächlich können sich SPÖ-, Grünen- und NEOS-Politiker sehr viel erlauben, ohne in den Gleichschrittmedien zur Rechenschaft gezogen zu werden. Wäre Frau Zadic mit ihrer offensichtlich abgeschriebenen Doktorarbeit eine ÖVP- oder FPÖ-Politikerin, so wäre sie eine Woche nach dem Auffliegen ihrer Geschichte nicht mehr in Amt und Würden gewesen. Aber als Grüne und Migrantin wird nicht nur verziehen, sondern totgeschwiegen. Ein anderes berühmtes Beispiel ist Werner Feymann, der mehrfach erkennbar an der Wahrheit vorbeigeschrammt ist. In seinem offiziellen Lebenslauf hat er in Wien maturiert und ein Studium begonnen. In Wahrheit hat er nie maturiert und nie ein Studium begonnen. Maturazeugnis, Matrikelnummer – nichts existiert. Die Medien haben Feymann trotzdem in Ruhe gelassen. Wehe, wenn er ein schwarzer oder blauer Politiker wäre. Prost Mahlzeit! Er wäre augenblicklich fertiggemacht worden. Daher gilt die Regel: Wer sich in Österreich noch aus den Gleichschrittmedien informiert, ist selber schuld.
Das ist alles sehr richtig, was Hr.Öller schreibt. Die Universität Wien wird aber trotzdem auf Zeit spielen und Zadic irgendwie “reinwaschen” und die Systemmedien werden dazu schweigen oder sogar Beifall leisten …
Wieso “Es war gut gemeint, der jungen Studentin …”. Wie alt war sie zum Zeitpunkt der Dissertation noch mal – 33 oder 34?
Was wurde aus der Sache mit dem Grünen Chorherr?
Die Anklage bei Chorherr ist rechtswirksam und er wird sich demnächst vor Gericht verantworten müssen.
Wenn Parteizugehörigkeit zählt, warum sind dann Raab und Kerner noch da? Im Übrigen schadet nicht das Aufdecken, sondern der – oft politisch gewünschte und mittels Förderungen organisierte – Betrug, siehe die ganzen “Forschungen” zu Corona, HIV, Affenpocken, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, etc.. Das Problem, dass der Staat nicht in unabhängige Forschung investieren will, ist ja lange bekannt. Sponsoren – meist Unternehmen und Konzerne – haben wenig überraschend Eigeninteresen und bestimmen, was zu erforschen ist und was nicht. Seit Galileo Galilei hat sich nichts geändert.
Unglaublich was die Grünen, darunter eine bosnische muslimische Juristin, ein in das Dritte Reich eingewanderter Volkswirtschaftslehrer, beide in höchsten Ämtern sowie ein aus kleinsten Verhältnissen stammender , sich selbst als revolutionärer Marxist bezeichnender Volkswirt in Österreich hier schon angerichtet haben, nicht einmal mehr die Hälfte der Österreicher vertraut der Justiz., habe eine Art “Terror – Regime wie die radikalen Jacobiner in Paris 1789 oder Stalin von 1932 bis 1939 eingerichtet. Und die ÖVP ? Sie schweigt und lässt sich vor sich hertreiben. Und die FPÖ ? Sie beteiligt sich an diesem Zerstörungs-Ritual , weil sie kleinkrämerisch wegen einer aufgelassenen Regierungsbeteiligung rächen möchte. An alle Österreicher : ” Das wird nichts mehr mit Eurem Staat”. Selber Schuld, ihr habt diese Menschen gewählt.
@Dr.P… “bosnisch muslimische Juristin” ?? Alma Zadic kann damit nicht gemeint sein. Sie entstammt zwar einer muslimischen Familie, ist aber selbst bekenntnislos. Einen Namen gemacht hat sie sich u.a. als Vorkämpferin gegen den politischen Islam.
@Toni : den “politischen Islam” gibt es nicht ! Etliche unabhängige, kundige Islawissenschafter ( richtige Wissenschafter) werden Ihnen das erklären ! Der Ausdruck “Politischer Islam” ist eine weitere karzinomatöse Ausformung de Wort-u.Sinnvernichtungsfeldzuges der “Frankfurter Schule” ! Sie wissen, was ich meine…. 🙁 🙁
@AntiBasti..Aber sobald Kickl oder Hafenecker vom politischen Islam reden dann gibt es ihn sofort wieder. 😉
@AntiBasti.. Aber sobald Kickl, Landbauer, Hafenecker über die Geißel des politischen Islam reden, dann gibt es ihn natürlich wieder. 😉
Dacht ich mir‘s doch. Die Parteizugehörigkeit macht einen Unterschied. Korruption der „Grünen Art“.