Nun steht ein Runder Tisch mit Verleihern, der Wirtschaftskammer und der Stadt Wien an. Breiter Konsens: die Regeln sollen verschärft werden. Problem an der Sache: die meisten Menschen kennen die Regeln ohnehin nicht.

Dass E-Scooter zum Beispiel den gleichen Regeln wie Radfahrer unterworfen sind, wissen die wenigsten.  Verkehrsforscherin Barbara Laa sieht in der Umwidmung von Verkehrsflächen eine mögliche Lösung. „Zwei Drittel der Verkehrsflächen in Wien stehen für Fahrbahnen und Parkplätze zur Verfügung. Die anderen Flächen müssen sich die anderen teilen. Für die Reduktion des Autoverkehrs müssen Flächen umverteilt werden”, wird sie in „Presse“ zitiert.

Wie sieht die Straßenverkehrsordnung die E-Scooter?

E-Scooter „Klein- und Miniroller mit elektrischem Antrieb“. Für die Benutzung dieser Fahrzeuge mit einer höchstzulässigen Leistung von maximal 600 Watt und einer Bauartgeschwindigkeit von höchstens 25 km/h gelten in Österreich seit 1.6.2019 die Verhaltensvorschriften für Radfahrer. E-Scooter dürfen auf Radfahranlagen oder auf der Fahrbahn verkehren, es besteht Benützungspflicht von Radfahranlagen. Das Fahren auf dem Gehsteig und Gehweg ist verboten, außer bei behördlicher Freigabe. Für E-Scooter-FahrerInnen gelten ein Alkohollimit von 0,8 Promille, eine Helmpflicht bis zum Alter von 12 Jahren und die Pflicht, geplante Fahrtrichtungsänderungen mittels Handzeichen anzuzeigen. Fahren zu zweit ist verboten.

Anbieter führt Safety Score ein

Was passiert, wenn sich Nutzer nicht an die Regeln halten? Zumindest der Anbieter Lime will mit Sperren agieren: “Wenn Fahrer wiederholt aggressiv unterwegs sind, etwa am Gehsteig oder gegen die Einbahn fahren, bekommen sie einen Safety Score. Bei mehrfachen Wiederholungen kann es bis zur Sperre des Accounts kommen”, sagt Laurenz Vavrovsky vom Anbieter. Und das hat einen guten Grund: Laut der KFV Injury Database landeten nämlich alleine im Jahr 2019 1200 E-Scooter-Fahrer im Krankenhaus. Nicht selten war bei den Bruchpiloten Alkohol im Spiel.

Mobilität im Fluss

Doch nicht nur das Fahren kann für böse Überraschungen sorgen: Vor allem auch die vielen achtlos abgestellten Scooter sind ein Problem. Melden kann man diese übrigens mittels der App “Sag´s Wien”. Das gilt natürlich auch, wenn man die Roller beispielsweise in der Donau findet. Davon kann die Wiener Feuerwehr bereits ein Lied singen. 39 E-Scooter in nur einem Monat wurden schon aus dem Fluss gefischt. Der finanzielle Schaden inklusive Bergung der nicht mehr einsatzfähigen Geräte, belief sich auf 58.000 Euro.