Murnau ist ein malerischer Ort am Staffelsee und durchaus bekannter, als es die gerade einmal 12.000 Einwohner erahnen lassen. In der oberbayerischen Gemeinde besteht eine Unfallklinik, die auf schwerste Fälle spezialisiert ist. Häufig werden Brandopfer aus ganz Bayern eigens zur Behandlung nach Murnau ausgeflogen.

Seit Ausbruch des russischen Angriffskriegs wurden und werden auch ukrainische Soldaten mit schweren Kriegsverletzungen nahe Garmisch medizinisch behandelt und therapiert. Zwei von ihnen – 23 und 36 Jahre alt – wurden am Samstag vor dem Tengelmann-Center mitten im Ortskern aufgefunden. Der Ältere war bereits tot, der Jüngere starb Stunden später in der Klinik.

Beide waren am helllichten Tag gegen 17 Uhr niedergestochen worden. Polizei und Feuerwehr waren im Großeinsatz, das Zentrum wurde abgesperrt, Blaulichtkegel bestimmten das Szenario. Doch zunächst standen die Ermittler vor einem Rätsel.

Täter zog Blutspur bis zu seiner Wohnung

Da wussten sie noch nicht, dass es sich bei den Opfern um Angehörige der ukrainischen Streitkräfte handelte, die im Kriegseinsatz verletzt worden waren. Schnell aber wurde der mutmaßliche Täter gefasst. Es handelt sich um einen Deutsch-Russen (57), der eine Blutspur bis zu seiner Wohnadresse gezogen hatte. Er wurde inzwischen dem Haftrichter vorgeführt, sitzt hinter Schloss und Riegel.

Woher sich Täter und Opfer kannten und welche Rolle der Krieg im Hintergrund spielte, ist noch nicht geklärt. Die Einvernahmen laufen noch, nähere Ergebnisse soll es am heutigen Montag gegen.