Erst auf russischen Propaganda-Kanälen, dann überall auf Social-Media. Am Freitag verbreitete sich der Mitschnitt des angeblichen Telefongesprächs wie ein Lauffeuer. Und das aus guten Grund, ist der Inhalt, über den die hochrangigen deutschen Offiziere beraten, doch höchst brisant. Vom 19. Februar soll das Gespräch stammen, dessen Echtheit die Bundeswehr noch nicht bestätigt hat. „Wir prüfen, ob Kommunikation im Bereich der Luftwaffe abgehört wurde. Das Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst (BAMAD) hat alle erforderlichen Maßnahmen eingeleitet. Zum Inhalt der offenbar abgehörten Kommunikation können wir nichts sagen“, heißt es dazu in der „Bild“.

Sie ist eine der wichtigsten Nachschub-Routen der russischen Armee und ein wichtiges mögliches Ziel für Selenskyjs Truppen: Die Krim-BrückeGetty

Gefundenes Fressen für russische Propaganda

Im Telefonat (der eXXpress verfügt über ein Transkript des gesamten Mitschnitts) geht es um Taurus-Marschflugkörper. Die Offiziere bereiteten sich offenbar auf ein Briefing der deutschen Bundesregierung vor und überlegen, wie man die Waffen auch ohne deutsche Truppen in die Ukraine schaffen könne, und wie die Taurus auch ohne konkrete Zieldatenübermittlung durch die Bundeswehr eingesetzt werden könnten. Besonders brisant wir es dann, als die Offiziere über mögliche Ziele sprechen. Darunter auch die Krim-Brücke, eine wichtige Nachschubroute für die von Russland besetzte Krim. Für den Kreml ist vor allem dieser Teil des Mitschnitts ein gefundenes Propaganda-Fressen. Moskau deutet das so, als würden deutsche Offiziere den Angriff auf die Krim-Brücke planen. „Tatsächlich aber werden in dem Mitschnitt nur die Ziele diskutiert, die die Offiziere als naheliegend für die Ukrainer vermuten“, versucht die „Bild“ das Gehörte anders einzuordnen. An der Einordnung kann sich jeder selbst versuchen – Hier ist der Mitschnitt des Gesprächs: