Die Russen intensivieren ihren Angriff. Nachdem sie in der Nacht erstmals eine ukrainische Großstadt – Cherson – erobert haben, planen sie nun offenbar einen Angriff auf eine weitere Hafenstadt: Odessa am Schwarzen Meer. Mehrere russische Kriegsschiffe haben die Krim bereits verlassen und steuern Odessa an.

Ein US-Beamter rechnet mit einem bevorstehenden Angriff auf Odessa, die drittgrößte Stadt der Ukraine, der auch von der russischen Seekriegsflotte ausgeführt wird.

Cherson beugt sich den Besatzern

Cherson mit seinen 300.000 Einwohnern steht unterdessen bereits unter der Kontrolle von Putins Streitkräften. Igor Kolykhaiev, der Bürgermeister der Stadt, erklärte gegen 1 Uhr nachts, dass “bewaffnete Besucher” eine Ratssitzung gestürmt und neue Regeln, darunter eine strenge Ausgangssperre, verhängt hätten. Er forderte die Bürger auf, sich daran zu halten.

Es ist jedoch keineswegs klar, ob sich die ukrainischen Streitkräfte vollständig zurückgezogen haben. Das britische Verteidigungsministerium erklärte am Donnerstag, die Situation sei “unklar”.

Putin im Jahr 2014: Brauchen zwei Wochen für Kiew

Bisher war die russische Militär-Operation katastrophal organisiert worden, wie zahlreiche Militärexperten mittlerweile sagen. Eines ist klar: Über kurz oder lang wollen die russischen Streitkräfte auch Kiew einnehmen, die Hauptstadt. Im September 2014 hatte Russlands Präsident Wladimir Putin in einem Telefonat mit dem damaligen Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso gemeint: “Wenn ich wollte, könnte ich Kiew binnen zwei Wochen einnehmen.”

Mit Donnerstag beginnt bereits der achtes Tag dieses Kriegs. . .