Russische Wirtschaft bricht um ein Fünftel ein, prognostizieren Ökonomen
Auf Jahre hinaus dürfte Russlands Wirtschaft durch die politische und wirtschaftliche Isolation gebremst sein. Russlands Zentralbank hat zwar auf die Finanzsanktionen reagiert und bietet eine Alternative zu Swift an. Weitreichende Folgen haben aber zudem die Exportbeschränkungen.
Ökonomen rechnen mit einem kräftigen Einbruch der russischen Wirtschaft wegen der westlichen Sanktionen infolge des Ukraine-Krieges. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte im zweiten Quartal um 20 Prozent fallen, wie aus einer am Montag veröffentlichten Analyse der US-Großbank JPMorgan hervorgeht. Für das Gesamtjahr 2022 wird mit einem Minus von 3,5 Prozent gerechnet. Die Inflationsrate dürfte am Jahresende bei mindestens zehn Prozent liegen.
Auswirkungen "gravierend"
“Sollten diese neuen Sanktionen tatsächlich umgesetzt werden, wären die Auswirkungen auf die russische Wirtschaft gravierend”, sagt etwa JPMorgan-Ökonom Jahangir Aziz. In konjunkturell schwierigen Zeiten seien die hohen Devisenreserven der Zentralbank und der Überschuss in der Leistungsbilanz die beiden stützenden Säulen gewesen. “Jetzt nicht mehr.”
Das Wachstumspotenzial dürfte von 1,75 auf etwa 1,0 Prozent sinken. Die zunehmende politische und wirtschaftliche Isolation werde noch auf Jahre hinaus bremsen. Der Ausschluss ausgewählter russischer Banken vom internationalen Zahlungsnetzwerk Swift und das Einfrieren der Devisenreserven der Zentralbank verschärfen auch der deutschen Commerzbank zufolge den wirtschaftlichen Schmerz für Russland.
Langfristiger Schaden, weil Hightech betroffen ist
“Russland wird nicht nur durch die Finanzsanktionen, sondern auch durch die am Freitag beschlossenen Exportbeschränkungen getroffen”, sagte Chefvolkswirt Jörg Krämer. Diese gelten unter anderem für Ausrüstungen von Ölraffinerien, Flugzeugteile und Halbleiter. “Da die Beschränkungen auf Hightech-Exporte abzielen, dürften sie der Wirtschaft Russlands langfristig beträchtlich schaden, auch weil sie die ökonomische Entwicklung jenseits des Energiesektors behindern”, sagte Krämer.
Russlands Notenbank bietet Alternative für Swift
Russlands Notenbank hat auf das Abkoppeln russischer Banken vom internationalen Zahlungssystem Swift unterdessen reagiert und bietet eine interne Alternative an. Zentralbankchef Elvira Nabiullina sagte am Montag, mit diesem System könnten sich auch ausländische Gegenparteien verbinden.
Diese Finanzinstitute können ihre Verbindlichkeiten gegenüber vielen ausländischen Gläubigern damit nicht mehr über dieses System begleichen. Laut Nabiullina werden alle Banken ihren Verbindlichkeiten nachkommen. Alle Gelder auf den Konten seien sicher.
Kommentare
Ich erinnere mich gerne, sehr gerne, an die Zeit vor dem Mauerfall und vieles im Embargo Ich selbständig in Westberlin und für mich die beste Zeit des Geldverdienes. Beste Geschäfte mit Iwanowitsch und alles per Handschlag. Null MwSt. Bar Kralle!
Diese Zeit kommt wieder verlaßt euch drauf!
Für mich, leider nicht mehr 😢
Sehr gut !
Man muß der russischen Führung die Alternativen lassen – System Putin = Chinas Tankstelle oder wieder “Ein Player” auf der Internationalen Bühne werden.
Jetzt müssen nur noch die Hightech CPU Hersteller: Intel, AMD, Nvidia, ARM diesem B’eispiel folgen. Exportverbote inklusive. Wenn das so weitergeht ist Rußland bald in die Computer-Steinzeit versetzt.
Dann heißt es wie im Casino – “rien ne va plus”. Nichts geht mehr !!
Nur 20% BIP Einbruch in Rußland ? Das geht doch sicher noch viel besser. Darf’s ein wenig mehr sein ??
Grüße,
Maxx_1150
. . .auch die Experten haben Träume.
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Geld
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die westliche Finanzwelt ist so hoch verschuldet,
dass es selbst zusammen brechen kann.
Warum trauen sie sich nicht den Leitzins anzuheben ? (EZB)
Einfach erklärt:
Wenn du ein Kredit haben willst, was fragt dich da die Bank ? Haben sie Sicherheiten ?
Haus, ja das geht. EU ist aber hoch verschuldet,
plus EZB. mh das ist ein Problem. Kreditwürdigkeit ?
Russland hat Bodenschätze, nur 20% BIP / Schulden, im Gegensatz Italien mit über 130%.
Wem würde die Bank einen Kredit geben ? Nicht heute, evtl. später.
Russland wird seine Industrie ausbauen auch High Tech / Chips-Fabrik, usw. – die haben gute Wissenschaftler. Klar haben sie eine Durststrecke vor sich, gehen aber stärker
aus dieser Krisen-Sanktion. Was hat der Westen gewonnen insbesondere DE ?
Einen Käufer weniger, dafür einen Konkurrenten mehr. Jedes Ding hat seine 2 Seiten.