Der Fall der heute 17-jährigen Walijewa beschäftigt die Sportjuristen seit Winter-Olympia 2022 in Peking. Nach dem Teambewerb war eine positive Dopingprobe der Eiskunstläuferin bekannt geworden. Walijewa war im Dezember 2021 bei den nationalen Meisterschaften positiv auf das verbotene Mittel Trimetazidin getestet worden.

Da Walijewa zu dem Zeitpunkt erst 15 Jahre alt war, galt sie gemäß Welt-Anti-Doping-Code als “geschützte Person”, deren Identität nicht genannt hätte werden dürfen. Die Geheimhaltung misslang. Walijewas juristisch durchgesetzter Start im olympischen Damen-Einzel endete als Skandal mit einer Kür unter Tränen, die Favoritin landete nur auf dem vierten Platz.

WADA hat CAS-Verfahren angestrengt

Die CAS-Sportrichter hatten den Fall im Herbst 2022 übernommen, weil die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und der Eislauf-Weltverband ISU Widerspruch gegen das Urteil der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA eingelegt hatten. Die RUSADA hatte Walijewa nur den nationalen Meistertitel aberkannt, aber keine weiteren Sanktionen verhängt. Es habe “keine Schuld oder Fahrlässigkeit” nachgewiesen werden können.

Die WADA hat das CAS-Verfahren angestrengt, um eine vierjährige Sperre von Walijewa zu erreichen. Die ISU wollte, dass der Sportgerichtshof “eine Sperre nach eigenem Ermessen” verhängt und endgültig über die Ergebnisse des Mannschaftswettbewerbs bei Olympia 2022 entscheidet. Dagegen verlangte die RUSADA, Walijewa gemäß ihrer Richtlinien autonom sanktionieren zu dürfen.