Befeuert vom US-Präsidenten Biden, der mit seinem virtuellen Klimagipfel den Anspruch der USA als einzig führende Weltmacht demonstrieren wollte, retten wir also wieder die Welt.

Und Greta äußert sich wohlwollend.

(Dass die Chinesen, die schon jetzt für knapp 30 Prozent des Welt-CO2-Ausstoßes verantwortlich sind, „zugesagt“ haben, bis 2030 noch den Höhepunkt dieser Emissionstätigkeit erreichen zu wollen – wofür sie hurtig immer neue Kohlekraftwerke bauen -, zeigt freilich die wahren Machtverhältnisse in der Welt von heute.)

Hierzulande war Umweltministerin Gewessler die Einzige, die die Lockdown-Stille zum Weiterarbeiten genützt hat. Und so erfahren wir jetzt, dass wir alle „fürs Klima“ zur Kasse gebeten werden. Automatische Steuererhöhungen für Sprit und Heizmittel, gesetzlich verordnete neue Heizungen, Pushen der mit unseren Steuergeldern gestützten Billignutzung der Öffis. Österreichs Anteil an den CO2-Emissionen liegt unter einem halben Prozent. Sei’s drum. Und so kommen teure Zeiten – aber für die Rettung des Klimas darf uns nichts zu teuer sein.

Nach Gewessler auch nicht unsere Demokratie. Sie will Umwelt-NGOs zu Staatsorganen aufwerten und ein eigenes Klimakabinett schaffen: zwei Maßnahmen, die de facto das Parlament ausschalten – und damit das Volk und unsere – laut Bundespräsident – so „elegante“ Verfassung.

Greenpeace schlägt Demokratie. Greta wird applaudieren.

Und das ist erst der Anfang.

Der „Weltklima-Rat“ IPCC verfasst gerade wieder einen neuen Bericht, dessen dritter Teil Maßnahmen für die Emissionsminderung vorgeben soll. Die Deutsche grüne Parteiakademie Heinrich-Böll-Stiftung hat dafür ein Papier eingereicht, das unter anderem vorsieht:

Der Autoverkehr muss um 81 Prozent sinken

Der Wohnraum muss um 25 Prozent schrumpfen

Die Zahl der elektrischen Geräte (z.B. Waschmaschinen) muss halbiert werden

Der Fleischkonsum muss um 60 Prozent zurückgehen

Bürger von Industriestaaten dürfen nur alle drei Jahre einmal fliegen

Das freilich trifft in erster Linie die weniger Wohlhabenden und so genannten Mittelschichten am härtesten. Aber – wenn’s doch fürs Klima ist, wer denkt da noch sozial?!

Bedenkt man, dass die Deutschen Grünen im Herbst wohl ins Kanzleramt einziehen und damit in Europa den Ton angeben werden, können wir uns auf einiges gefasst machen.

Dabei könnte man ohne Verbote und Verzicht, den man großzügig freilich immer nur den anderen auferlegt, viel weiter kommen.

Ja, es gibt eine Klimaveränderung, wie schon seit Anbeginn der Welt immer. Ja, sie ist durch den menschlichen Faktor, wenn schon nicht rascher, so zumindest unvorhersehbarer. Aber: Noch nie gab es einen technologischen Hochstand wie heute, den wir nützen könnten, allen vorhergesagten Katastrophen entgegenzuwirken.  Auch wenn in Steyr ein Donau-Hochwasser droht, helfen dagegen keine Schülerdemonstrationen und kein Verbot von Coca-Cola und Wein, damit die Menschen mehr Wasser trinken. Es hilft nur alles Menschen- und Technikmögliche an Hochwasserschutz. Warum sollte das global anders sein?

Bill Gates hat ein eindrucksvolles Buch genau darüber geschrieben, voll von Lösungsvorschlägen, ohne Verbotsideen. Aber das wird in Zeiten der Cancel-Culture nicht einmal diskutiert. Greta schlägt Bill. Denn nur so lässt sich autoritäre Verbotspolitik machen. Für’s Klima – wirklich?