Der Bimfahrer mit der Skinhead-Optik und die attraktive Rettungssanitäterin hatten sich im Internet über ein einschlägiges Sadomaso-Portal kennengelernt. Während andere Paare nach ihrer Hochzeit einen Ehevertrag abschließen, verständigten sich Mike H. (45) und seine Ehefrau Jessica (37) vor einem Jahr auf einen “Sklavenvertrag”. Wohl auch in der SM-Szene eher ungewöhnlich.

Das Zusammenleben der beiden in einer typischen Plattenbausiedlung aus DDR-Seiten im sächsischen Plauen war bis ins Detail geregelt. Jessi, wie sie genannt wurde, musste ihren Ehemann mit “Herr” anreden und ihn siezen. Er bestimmte über ihre Körperpflege, sie hatte sich seinen strengen Sex-Regeln zu unterwerfen. Unter Punkt 7, Absatz 1 hieß es im Vertrag: „Die Sklavin tritt alle Rechte an ihrem Körper an den Herrn ab. Verletzt sie ihren Körper, beschädigt sie damit das Eigentum des Herrn. Dies ist untersagt!“, zitierte die BILD.

Leiche von Jessica H. wies zahlreiche Stichverletzungen auf

Irgendwann reichte es der Rettungssanitäterin, sie verließ ihren Ehemann. Es war ihr Todesurteil. Mit zahlreichen Stichverletzungen wurde Jessica H. in der ehemals gemeinsamen Plattenbau-Wohnung aufgefunden. Mike H. wurde unter Mordverdacht festgenommen, kam aber kurze Zeit später wieder frei, weil angeblich auch ein Suizid der Rotkreuz-Mitarbeiterin in Betracht gekommen sei.

Inzwischen scheint dies jedoch ausgeräumt, der Bimfahrer geriet erneut unter dringenden Mordverdacht. Er sitzt in U-Haft und schweigt eisern.

Mike H. war der "Herr", steht unter Mordverdacht und schweigt.