Damit hätte Salzburg die internationale Zielsetzung trotz eines schwierigen Herbstes schon vor dem abschließenden Heimduell mit Benfica (12. Dezember) erfüllt. “Punkte mitzunehmen ist das erklärte Ziel”, betonte Trainer Gerhard Struber. “Es braucht eine sehr kompakte, sehr konzentrierte Leistung – weg vom Träumen hin zu dem, was wir wirklich selber beeinflussen können.”

Nur drei der jüngsten zehn Pflichtspiele hat Salzburg gewonnen, darunter ein 3:2-Zittersieg am Samstag bei der Generalprobe gegen Hartberg. In der Königsklasse gab es zuletzt drei Niederlagen in Serie, mit Ausnahme des Hinspiels gegen Real Sociedad (0:2) aber durchwegs gute Leistungen. “Wir sind dafür bekannt, dass wir in der Champions League mit unserer Tonart überraschen können”, erinnerte Struber. “Wir wollen an die Spiele gegen Inter Mailand (1:2 und 0:1/Anmerkung) anschließen, als wir Mannschaften auf dem Level Paroli bieten konnten.”

Salzburgs Trainer ist in der Defensive zum Improvisieren gezwungen. Weil Aleksa Terzic ausfällt und Daouda Guindo nicht für die Champions League gemeldet ist, ist Andreas Ulmer der einzige Linksverteidiger. Der 38-Jährige steht nach einer Knöchelverletzung erst kurz wieder im Training, die Chance auf einen Einsatz bezeichnete Struber am Dienstag aber als “sehr groß. Es wäre total wichtig, wenn Andi spielen kann.” Dadurch könnte Leandro Morgalla rechts hinten agieren und Amar Dedic erneut im Abwehrzentrum aushelfen. Dort fehlen Oumar Solet und Samson Baidoo, Ersatzmann Kamil Piatkowski hat seit 8. Oktober kein Spiel bestritten.

Struber will "immer wieder Überzahlsituation herstellen"

Strubers Plan: immer wieder Überzahlsituationen herstellen. “Es braucht totale Raum- und Zeitnot für jeden einzelnen Spanier.” Der Tabellensechste von La Liga verfüge über Spieler mit herausragenden technischen Fähigkeiten. “Da gilt es, sehr engmaschig zu agieren, ein enges Netz zu haben und im Spiel auch resistent zu bleiben, einmal ein bisschen was auszuhalten, wenn wir tiefer verteidigen müssen.” Nadelstiche wollen die Bullen dann in ihren typischen Umschaltsituationen setzen.

“Wir brauchen defensiv eine gute, kompakte Einheit”, meinte Schlüsselspieler Mads Bidstrup, der sich nach einer Erkrankung wieder “bei 100 Prozent” sieht. “Sie haben nicht die größten Namen, aber eine richtig gute Mannschaft.” Salzburg hat von bisher zehn Partien in Spanien nur eine (2009 in der Europa League mit 1:0 bei Villarreal) gewonnen. Auch in den jüngsten zehn Europacup-Auswärtsspielen insgesamt gab es nur einen Sieg – das 2:0 im September bei Benfica, das am Ende Gold wert sein könnte.