Am Mittwoch hat Schweiz-Teamchef Murat Yakin in Luzern seinen 26-köpfigen Kader bekanntgegeben. Nun steht fest: Zwei Salzburg-Akteure fahren für die Eidgenossen zur Weltmeisterschaft nach Katar. Neben Stürmer Noah Okafor hat es überraschenderweise auch Tormann Philipp Köhn ins Aufgebot geschafft. Die anderen drei nominierten Keeper, darunter Einsergoalie Yann Sommer, waren zuletzt allesamt von kleineren oder größeren Blessuren beeinträchtigt gewesen.

Köhn hat bislang noch kein einziges Länderspiel für die A-Nationalmannschaft bekanntgegeben. Im Vorjahr schaffte es der Salzburg-Torhüter erstmals ins Aufgebot. Im Herbst hat Köhn mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht.  “22 Feldspieler sind genug. Dadurch, dass wir vier Goalies mitnehmen, können wir das Risiko etwas auffangen”, meinte Yakin. Köhn sei als vierter Schlussmann nachgerückt, weil Frankreich-Legionär Yvon Mvogo (Lorient) wegen seiner Oberschenkelverletzung nicht zur Verfügung stehe.

Fragezeichen bei Yann Sommer

Der eigentliche Stammtorhüter Yann Sommer (Borussia Mönchengladbach) laborierte zuletzt an den Folgen eines Bänderrisses im Knöchel. Bei Yann sieht es eigentlich gut aus. Er sollte dieses Wochenende einsatzbereit sein”, sagte Yakin über den Schlussmann von Borussia Mönchengladbach. “Ob er spielt, werden wir die nächsten Tage sehen.” Die Gladbacher empfangen in ihrem letzten Ligaspiel vor der WM-Pause am Freitag (20.30 Uhr) Borussia Dortmund. Sommer befand sich vor seiner Verletzung im Oktober in Topform. Auch am EM-Viertelfinaleinzug der Schweiz im Vorjahr war er maßgeblich beteiligt.

Darüber hinaus stellte Murat Yakin klar, dass Sommer für ihn die Nummer eins ist. Dahinter werde man im Laufe der Zusammenkunft “situativ” entscheiden. Das sei auch mit den weiters nominierten Schlussmännern Gregor Kobel (Dortmund) und Jonas Omlin (Montpellier HSC) so abgesprochen. Beide Sommer-Ersatzleute hatten im Herbst selbst mit Blessuren zu kämpfen. Kobel plagte sich im September mit einem Muskelfaserriss, sei laut Yakin inzwischen aber wieder voll fit. Omlin fehlte Montpellier zuletzt wegen einer kleineren Verletzung.

Erstes großes Turnier für Noah Okafor

Weniger Aufklärungsbedarf als bei Köhn gab es bei der Nominierung von Okafor. Der Salzburg-Jungstar (22) hatte sich Ende des Vorjahres mit starken Leistungen zum Abschluss der WM-Qualifikation in die “Nati” gespielt. Zwei Tore hat er in bisher acht Länderspielen zu Buche stehen. Für Okafor wird es nach der verpassten EM im Vorjahr das erste große Turnier. Auf der Abrufliste der Schweizer scheint mit Sturm-Graz-Innenverteidiger Gregory Wüthrich zudem ein weiterer Österreich-Legionär auf.