Am letzten Spieltag vor der Winterpause war der WAC zu Gast bei der Wiener Austria. Die Veilchen wollten drei Punkte einfahren und damit in der Tabelle einen Satz nach oben machen. Die Gäste aus Kärnten kamen nach zuletzt fünf Niederlagen verunsichert nach Wien. In den ersten Minuten agierten beide Mannschaften vorsichtig. Gefährliche Szenen suchte man vergeblich.

Die Austria startete besser in das Spiel und agierte mit den knapp 12.000 Zuschauern im Rücken durchaus mutig. Bis zur ersten gefährlichen Aktion dauerte es allerdings eine Weile. Ein vielversprechender Abschluss von Andreas Gruber wurde ins Toraus abgefälscht (13.). Wenige Minuten später gab es die erste brenzlige Aktion auf der Gegenseite. Bei einem Zweikampf zwischen Maurice Malone und Galvao ließ Schiedsrichter Altmann zurecht weiterlaufen.

In der Folge verflachte das Spiel, die Austria kam offensiv gar nicht mehr zur Geltung, der WAC nur zu Halbchancen. Vor der Pause wurde es aber doch noch einmal auf beiden Seiten gefährlich. Einen Treffer von Tai Baribo nahm der Schiedsrichter nach Videostudium aufgrund eines hohen Beins zurück (38.). In der Nachspielzeit bewahrte Ervin Omic den WAC vor dem Rückstand, als er einen Abschluss von Manfred Fischer blockte (45+1.).

Auch im zweiten Spielabschnitt kam die Austria stärker aus der Kabine, Abschlüsse von Dominik Fitz (51.) und Galvao (53.) brachten aber nichts Zählbares ein. Nach etwas mehr als einer Stunde verfehlte ein Schuss des eingewechselten Nikola Dovedan das Gehäuse nur knapp (63.). Auf der Gegenseite vergab Veratschnig gleich zweimal aus aussichtsreicher Position (68.), kurz darauf wurde erneut ein Baribo-Treffer, diesmal aufgrund einer Abseitsposition aberkannt (69.).

Danach prallte ein Kopfball von Maurice Malone von der Unterkante der Latte auf die Torlinie, aber nicht in das Tor (76.). Im Gegenzug schoss Dovedan aus kurzer Distanz WAC-Schlussmann Hendrik Bonmann an (77.). In der 82. Spielminute fiel dann doch noch der entscheidende Treffer zugunsten der Gäste. Nach einem Fehler im Spielaufbau von Galvao kam der Ball über Umwege zu dem unmittelbar davor eingewechselten Ballo, der alleine vor Christian Früchtl verwertete.

Salzburg gelingt Revanche

Serienmeister Red Bull Salzburg war bei der Austria aus Klagenfurt gefordert. Die Winterkrone bereits aufgesetzt, wollte der dezimierte Tabellenführer gegen Austria Klagenfurt ein letztes Mal Kräfte mobilisieren und gleichsam ein Deja-vu von 2021 vermeiden: Im Spätherbst des Vorjahres ging die Mannschaft von Matthias Jaissle am Wörthersee mit 1:2 baden. Die fünftplatzierten Kärntner könnten erneut überraschend in der oberen Tabellenhälfte überwintern.

Salzburg wurde nur durch einen Okafor-Schuss (10.) und einen Pavlovic-Kopfball (17.) so etwas wie gefährlich, nach Seitenwechsel reichte aber Seskos individuelle Klasse. Rechtsverteidiger Amar Dedic war zur Mitte gezogen, nach Zuspiel des Bosniers drehte sich der Slowene Sesko auf engem Raum und schloss ab. Es war das fünfte Ligator des künftigen Leipzig-Stürmers in dieser Saison. Auf der Gegenseite traf Pink, in der Offensive oft Alleinunterhalter, das Außennetz (65.). Ein zweites Sesko-Tor zählte wegen Abseits nicht (78.). Die Topchance auf den Ausgleich ließ der eingewechselte Jonas Arweiler aus, der den Ball aus kurzer Distanz auf der falschen Seite des Tornetzes platzierte (88.).

Die Salzburger revanchierten sich für eine 1:2-Niederlage im November des Vorjahres in Klagenfurt. Die Austria aus Kärnten hatte in der Vorsaison aus vier Partien gegen den Topfavoriten vier Punkte geholt, in dieser Spielzeit gelang ihr in zwei Anläufen noch kein Tor. Das Team von Peter Pacult hat von seinen jüngsten fünf Ligaspielen nur eines gewonnen und bei einem Remis drei Niederlagen kassiert. Weil die Wiener Austria daheim dem WAC mit 0:1 unterlag, überwintert man dennoch in den Top sechs.