Auf den Intensivstationen in Salzburg steht es Spitz auf Knopf. Laut dem Salzburger Landesklinikum droht eine Notstandssituation einzutreten. Das berichten die “Salzburger Nachrichten.” Das hätte zur Folge, dass  in der intensivmedizinische Triagierungen vorgenommen werden müssen. SALK-Geschäftsführer Paul Sungler schreibt in einer der Zeitung vorliegenden “Überlastungsanzeige”:”Die gesetzliche Verpflichtung, Patienten nur nach den Grundsätzen und anerkannten Methoden der medizinischen Wissenschaft ärztlich zu behandeln, kann trotz aller gesetzten Maßnahmen nicht mehr durchgängig und vollinhaltlich erfüllt werden.”

Die Eskalationsstufe 12 wurde bereits erreicht. Derzeit fehlen 272 Betten im Non-Covid-Bereich. Ab der nächsten Stufe “steht bisher kein ausreichendes ärztliches Personal zur Verfügung.” Zuletzt rechnete das Land aufgrund der steigenden Infektionszahlen auch mit einem weiteren Anstieg der Covid-Patienten. “Wir appellieren daher dringend an die politischen Verantwortlichen, die erforderlichen Maßnahmen zur deutlichen Reduktion des Infektionsgeschehens zu setzen”, so Sungler.

Operationen in Oberösterreich bereits abgesagt

Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) bestätigte am Montagabend den “SN”, dass er und Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) die Überlastungsanzeige bekommen haben. Sie sei formaljuristisch wichtig und richtig, weil es dabei auch um elementare Haftungsfragen der Ärzte und der Krankenanstalten gehe, wenn keine Patienten mehr aufgenommen oder entsprechend den medizinischen Erfordernissen behandelt werden können.

Als Sofortmaßnahmen sollen nun etwa Reha-Einrichtungen geschlossen werden und vor allem mit Patienten aus Nicht-Covid-Bereichen belegt werden, die nicht mehr im Krankenhaus versorgt werden müssten, für die aber zum Beispiel Pflegebetten fehlten. Wie dramatisch die Lage ist, schilderte den “SN” auch ein Spitalsarzt. “Es herrscht jeden Tag ein menschenunwürdiger Streit, wessen Patient zuerst operiert werden könne. Der mit dem Tumor oder der mit dem kaputten Herz.”

Auch in Oberösterreich ist die Lage auf den Intensivstationen sehr ernst. So muss laut der “Kronen Zeitung” bereits jede dritte Operation abgesagt werden. Lediglich bei Krebspatienten kann die Behandlung noch gewährleistet werden. Jutta Oberweger von der oberösterreichischen Gesundheitsholding zeichnete ein düsteres Bild. Wenn es so weitergeht, könne man nur noch lebensnotwendige Eingriffe durchführen. Rund ein Drittel der Operationen mussten in der Vorwoche verschoben werden. Das waren insgesamt 352 Eingriffe in neun Tagen.