
Sauberes Wasser, gutes Essen, Wohlstand, wenig Asyl: So lobt Nehammer Österreich
“Glaubt an dieses Österreich!” – mit dem Sager des früheren ÖVP-Kanzlers Leopold Figl aus dem Krisenwinter 1945 sorgte ÖVP-Chef Karl Nehammer für tagelanges Rätselraten. Jetzt startete der Kanzler auch offiziell diese Initiative, lobte Essen, Wasser und Wohlstand des Landes – und stellte auch fünf Helfer aus der Bevölkerung vor.
“Es ist ein gutes Land, wohl wert, daß sich ein Fürst sein unterwinde” – fast fühlte man sich an Grillparzers Drama König Ottokars Glück und Ende erinnert, als der Bundeskanzler jetzt seine Initiative “Glaubt an dieses Österreich” auch offiziell startete: Karl Nehammer (50) lobte die Vorzüge Österreichs, das saubere Wasser, das gute Essen, den Wohlstand (zumindest vieler), die geringen Asyl-Zahlen.
Der Kanzler wörtlich: “Zuversicht hilft uns am meisten, schwere Zeiten zu bewältigen und Neues und Gutes in unserem Land zu entdecken.” Und er meinte: “Leistung muss sich wieder lohnen.”
Mit dabei: Pflegedirektorin, Jungbauer, Polizeigewerkschafter
Bei ihm auf der Bühne sollten noch engagierte Österreicher und nicht Parteifunktionäre den Eindruck verstärken, dass diese Initiative von allen Landsleuten käme – und auch von allen als gut empfunden werde. Und diese fünf Personen aus der Mitte der Gesellschaft machen mit: Bettina Pauschenwein (Unternehmerin), Elisabeth Zehetner (Geschäftsführerin), Gerhard Zauner (Vertreter der Polizeigewerkschaft), Gabriela Goll (Pflegedirektorin des Hilfswerk Niederösterreich) und Michael Pfaffenbichler (Jungbauer und Käser) haben aus ihren Blickwinkeln erzählt und deutlich gemacht, warum sie an Österreich glauben – denn Österreich sei ein großartiges Land und gehöre in vielen Gebieten der europaweiten und sogar weltweiten Spitze an.
Eindeutige Kritik am ORF
Zu einem kleinen Eklat kam es, als ein ORF-Journalist den Kanzler darauf ansprach, dass Figl auch gesagt hatte: “Ich kann euch nichts geben. Ich kann euch nur bitten: Glaubt an dieses Österreich.
Und die Frage zielte dann darauf ab, ob alle fünf Personen, die der Kanzler auf die Bühne geholt hatte, Mitglied in ÖVP-Teilorganisationen wären, berichtet oe24. Diese Frage verneinte der Kanzler, Nehammer reagierte mit einer ziemlich eindeutigen Kritik am ORF: “Das ist die Fragetechnik der Suggestivfrage – man fragt so, damit herauskommt, was man hören will. Der öffentliche Rundfunk ist darin gut ausgebildet.”
Beim Verlassen der Politischen Akademie der ÖVP zitierte dann ein lächelnder Journalist leise einige weitere Zeilen des Grillparzer-Stücks: “Das ist der Fluch von unserm edeln Haus: Auf halben Wegen und zu halber Tat mit halben Mitteln zauderhaft zu streben.”
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Kommentare
Ist selektive Wahrnehmung nicht Anlass genug, um psychologische Diagnosen erstellen zu lassen?
Ist dieses Nehammer von der ÖVP? 🙂
An Österreich glauben: JA – An die österreichische Politik glauben: NEIN – es wird ihnen selbst offenbar immer noch nicht zu blöd, um sich mit Wahlpropaganda und falschen Aussagen selbst zum Kasperl zu machen. Trotzdem die Bevölkerung schon stinksauer ist auf die Politiker, setzen diese trotzdem noch nach mit weiteren Lügen. Wenig Asyl… von WELCHEM Österreich spricht Herr Nehammer da?
Ich glaube an dieses Österreich – aber nicht an diese Regierung, die in den letzten Jahren bis heute eindeutig bewisen hat, dass sie nichts kann. Dass der Kanzler jetzt noch “beschwört” zeigt, dass er wohl selber keine Ideen hat, ob und wie Kostenteuerung, rechte Politiker, Umweltprobleme usw zu bewältigen sind. Neuwahlen bitte; daran glaube ich!
Glaub an die ÖVP, dann ist alles supi!
Was mich wirklich interessiert ist, – wird der Schwurbel-Kaiser permanent vor der öffentlichen Meinung abgeschirmt? Würde der Schwurbel-Kaiser einmal selbst die Kommentare zu seiner Person lesen, dann würde er sich wahrscheinlich irgendwo verkriechen und sich nicht mehr der Lächerlichkeit aussetzen.
Mit jedem Auftritt wird er mehr und mehr zur Witzfigur!!!
Nehammer, frag bezüglich sauberes Wasser die Bewohner der Stadt Laa a.d.Thaya.
Wo lebt den der Herr Karl ???????? In Österreich???????
kein einziger Einheimischer in unserem Grätzel
Wie bitte? Ich glaube, ich habe nicht richtig gehört.