Den Transfersommer in Saudi-Arabien kann man durchaus als turbulent bezeichnen. Zahlreiche Stars wechselten in die saudi-arabische Pro-League und verdienen dort astronomisch hohe Summen. So sind im soeben geschlossenen Transferfenster Stars wie Neymar, Karim Benzema, Sadio Mane, N’Golo Kante, Fabinho, Jordan Henderson, Riyad Mahrez oder Roberto Firmino in das Königreich gewechselt. Schon im Winter konnte sich Al-Nassr die Dienste von Cristiano Ronaldo sichern.

Im Gespräch mit Sky Sports zog Michael Emenalo, der Direktor für Fußball-Angelegenheiten der Saudi Pro League (SPL), eine positive Bilanz. Er hoffe, dass die Liga “positive Schlagzeilen” geschrieben habe, sagte Emenalo. “Wir blicken mit großer Genugtuung darauf zurück, dass wir die Liga in eine bessere Lage gebracht haben als zuvor”, meinte der Ligadirektor, der sieben Jahre für den Premier-League-Club Chelsea gearbeitet hatte.

Der Nigerianer betonte zudem, dass höher Gehälter als Lockmittel nicht ausschlaggebend waren. Die in europäischen Medien kolportierten Summen seien sogar weit weg von der Wahrheit. “Es besteht ein Unterschied zwischen den Berichten und den Tatsachen, der so groß ist wie ein Ozean”, wählte er einen plakativen Vergleich. Dass die Zahlen hoch sind, bestritt Emenalo nicht. Wegen der wirtschaftlichen Fakten im Fußball habe es aber immer Aufschreie gegeben. “Als Ronaldo für 80 Millionen Pfund von Manchester United an Real Madrid verkauft wurde, hielten das alle für verrückt und dachten, der Fußball sei aus dem Ruder gelaufen.”

Keine Champions-League-Ambitionen

Zudem dementierte Michael Emenalo, dass die SPL Ambitionen habe, Teil der Champions League zu werden.  “Das ist ein sehr weit hergeholter Traum, den keiner von uns in Erwägung gezogen hat. Zumindest habe ich an keinem Gespräch auf irgendeiner Ebene teilgenommen, in dem so etwas angedeutet worden wäre. Wir sind zufrieden mit dem, was wir sind.” Die europäischen Ligen hätten keinen Grund zur Sorge. “Wir sind hier, um einer bereits fantastischen Branche einen Mehrwert zu bieten.”

Kritiker werfen Saudi-Arabien vor, mit den vielfältigen Investitionen in den Sport “Sportswashing” zu betreiben, um von der Menschenrechtslage in dem Land abzulenken. Emenalo wies das zurück. “Ich würde sagen, dass ich nicht erkennen kann, was ‘Sportswashing’ damit zu tun hat”, sagte er. “Ich habe keinen klaren Hinweis darauf, dass es sich um etwas anderes handelt als den Wunsch, eine der besten Ligen der Welt zu haben, um den Menschen in Saudi-Arabien hochwertige Unterhaltung zu bieten.”