Die nach dem Rückzug von ÖVP-Chef Sebastian Kurz aus der Politik erwartete Umbildung auch des türkisen Regierungsteams kommt ins Rollen. Donnerstagabend teilte Alexander Schallenberg mit, das Amt des Bundeskanzlers zur Verfügung zu stellen – “sobald parteiintern die entsprechenden Weichenstellungen vorgenommen sind”.

"Regierungschef und Parteiobmann sollten rasch wieder in einer Hand vereint sein"

“Es ist nicht meine Absicht und war nie mein Ziel, die Funktion des Bundesparteiobmanns der Neuen Volkspartei zu übernehmen. Ich bin der festen Ansicht, dass beide Ämter – Regierungschef und Bundesparteiobmann der stimmenstärksten Partei Österreichs – rasch wieder in einer Hand vereint sein sollten”, erklärte Schallenberg seinen Rücktrittsankündigung in einer schriftlichen Stellungnahme. Er habe sich “in einer sehr herausfordernden Phase für die Bundesregierung und die Neue Volkspartei bereit erklärt”, das Amt des Kanzlers zu übernehmen.

Der frühere Außenminister war erst am 11. Oktober von Bundespräsident Alexander Van der Bellen als Kanzler angelobt worden – nachdem Kurz im Zusammenhang mit Korruptionsermittlungen gegen ihn und sein Umfeld als Regierungschef zurückgetreten war. Ob er wieder ins Außenministerium zurückkehren möchte, teilte Schallenberg in der schriftlichen Stellungnahme nicht mit. Aber er zollte Kurz für die Entscheidung, auch alle anderen politischen Posten (Klubobmann, Parteiobmann) abzugeben, “großen Respekt”. (APA/red)

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Kommentare

  • thomas schmidt sagt:

    Gewünscht und geahnt hätte ich ja, dass bevor meine ungemütlichen Weihnachten sind, er nicht mehr Kanzler ist. Mit seiner Tonlage war er eh eher Türsteherniveau als Bundeskanzlerformat. Leider ist der designierte Nachfolger charakterlich und intellektuell noch mehr überfordert. Der Niedergang der ÖVP erhält neue Gesichter.

  • Irene Hochreiter sagt:

    Gott sei Lob und Dank. Der Graf, der “die Zügel straffer ziehen” und den bösen “Ungeimpften ungemütliche Weihnachten” bescheren wollte, ein empathieloser, arroganter Spalter ist weg. Was für ein Freudentag!

  • alex sagt:

    Der “Schalli“ hat Geschichte geschrieben… kürzeste Amtszeit als (Flop) Kanzler. Noch wichtiger ist aber wie er seine Maske hat fallen lassen, indem er als erste Kanzler Äusserung, Kurz die Absolution erteilt hat und später bei ungeimpften die Zügel angezogen hat… Ja ihm steht sein Platz in der Geschichte zu… es ist keine schöne Geschichte… ehr zum schämen

  • Chesterfield sagt:

    Nehammer als BK. I freu ma an Haxn aus. (Nimmt der Orban jetzt Flüchtlinge aus Österreich auf oder nicht?).

  • EMN sagt:

    Schade, Schallenberg hat die nötige Ernsthaftigkeit und einen guten Stil.

    Das kann man leider von Nehammer nicht behaupten, der nur redet und nichts zustande bringt (siehe Asylstatistik, Moscheen, Terroranschlag usw), im Übrigen erinnert sein Auftreten an Ex-BK Faymann.

  • Odin sagt:

    So schnell und voller Demut wie er die Kanzleragenda übernommen hat, so schnell ist er schriftlich wieder weg. Schützenhöfer’s “Viele werden sich wundern wie gut er ist” hat sich nicht bewahrheitet – typisch schwarz.

    Die Österreicher werden mit Schallenbergs Namen straffe Zügel, Daumenschrauben, Pandemie der Ungeimpften, ungemütliche Weihnachten, Spalten und Hetzen etc. verbinden, die Reden wurden vermutlich von Kurz Pressesprecher verfasst.

    Für das Außenministerium und etwaige andere Pöstchen hat er sich weltweit öffentlich selbst disqualifiziert.

    Nehammer wird im Falle seiner Nachfolge mit brachialen Wort- und Polizei”spielen” versuchen den Österreichern das Gruseln beizubringen und mit dem neu ernannten DSN Chef die eigenen Bürger zum Schutz vor Corona, überwachen, kontrollieren, verhaften und einsperren lassen. Die Angelobung voller Demut – im ORF mitverfolgbar.

    Ob Frau Brigitte Bierlein nicht doch noch einmal die Schutzpatronin der Österreicher und deren Verfassung werden will? So schön ruhig und unaufgeregt und mit messerscharfem Verstand.

  • Anna Schneider sagt:

    Meine Augen bleiben trocken

    1. Creator sagt:

      Ohne Souffleur kann er nicht mehr…

  • Bernsen sagt:

    Bloß nicht diesen Nehammer. Ich war mit diesem Subjekt in der Schule und weiß zu berichten, dass er ein gewalttätiger und aggressiver Typ ist. Völlig ungeeignet – generell für jedes politische Amt.
    Es ist Zeit für Neuwahlen. Jetzt!

    1. Nosfetatu sagt:

      Ich begürchte, Nehammer würde Österreich den Rest geben. Dann heisst es R.I.P. A.

  • Alter Hase sagt:

    Welch Überraschung… Also spätestens dieser zeitgleiche Rücktritt ist auch Schallenbergs Eingeständnis, dass er niemals mehr als ein steuerbarer Sesselwärmer war. Bei einem Drehbuch würde man sagen, schlecht geschrieben, weil, meilenweit vorhersagbar, hier nennt man das schlicht ÖVP.

  • Schlögl sagt:

    Schallenberg ist durch und durch Diplomat und es war offensichtlich, dass ihm dieser innenpolitische Hickhack zu wider war.

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