Dürre, Frost und jetzt der bevorstehende Regen: Die Situation in Brasilien ist prekär. Das wirkt sich auch auf die Preise für den Kaffee aus. 1,82 Dollar (1,55 Euro) lautet am Samstagvormittag der Preis für ein Pfund (britisches Maß mit 453 Gramm) Rohkaffee. Die Preise erreichen seit Ende Juli Höchststände. Nahezu täglich setzt sich dieser Trend fort. Die Lage am Markt war zuletzt vor drei Jahren so brisant. Man kann von der größten Dürre seit 91 Jahren sprechen. Die Kaffeebauern in Brasilien warten sehnsüchtig auf die Regenzeit, was wiederum zu geringen Ernten führt. Länder wie Peru oder Kolumbien, die auch Kaffee anbauen können das nicht ausgleichen. Die asiatischen Länder spielen im Kaffeeanbau mittlerweile eine große Rolle, doch beispielsweise die Qualität aus Vietnam ist nicht vergleichbar.

 

Trend geht weiter nach oben

Bereits seit einem halben Jahr geht der Trend bei den Kaffeepreisen nach oben. Spekulanten sind die größten Profiteure der Preiserhöhung. Sie wollen das Preisniveau oben halten. Die Menge des an den Börsen gehandelten Kaffees ist um ein Vielfaches höher als die jährlich geerntete Ware. Erst Mitte Juni hat Tchibo das Pfund Kaffee um 50 Cent bis einen Euro verteuert.

Außerdem ergeben sich auch logistische Probleme. Für Kaffee hat sich der Containertransport auf dem Meer stark verteuert. Aktuell kostet der Standardcontainer das Zehnfache der Frachtrate aus dem Vorjahr.

Kaffee Lieblingsgetränk der Österreicher

In Österreich ist kein anderes Getränk beliebter als der Kaffee. 86,4 Prozent der Österreicher trinken Kaffee. Mehr als 162 Liter werden im Schnitt pro Jahr getrunken, meistens sogar zwei Tassen täglich. Im Schnitt geben die Österreicher 334 Euro pro Kopf und Jahr für Kaffee aus und liegen damit in Europa an fünfter Stelle.