“Das ist unser Appell an die Welt. Es könnte der letzte Hilferuf unseres Lebens sein”: Mit diesen eindringlichen Worten beginnt Major Sergiy Volyna, Kommandant der 36. Marine-Brigade der Ukraine und aktuell einer der verbliebenen Verteidiger Mariupols, die seit Tagen im Asow-Stahlwerk eingeschlossen und von russischen Truppen umzingelt sind, seine jüngste Botschaft an die Welt.

Volyna ist kein Unbekannter, bereits vor wenigen Tagen war er mit seinem Brief an den Papst, in dem er um die Rettung der verbliebenen Zivilisten in Mariupol bat, viral gegangen (der eXXpress berichtete).

“Dies könnten unsere letzten Tage sein – wenn nicht sogar unsere letzten Stunden”, so Volyna. Jedes Wort, so schwer wie die Aufgabe, welche Ukrainer sich auferlegt haben: “Der Feind ist uns 10 zu 1 überlegen. Wir appellieren an alle führenden Politiker der Welt, uns zu helfen.” Nachdem sie tage- und wochenlang mutig Widerstand geleistet haben, wissen die Verteidiger Mariupols, dass sie nun am Ende ihrer Kräfte sind. Doch es geht nicht nur um sie – immer noch sind neben den Soldaten etliche Zivilisten, darunter viele Frauen und Kinder, im Asow-Stahlwerk eingeschlossen. Für ihr Leben appelliert Volyna nun an die führenden Köpfe der westlichen Welt.

Gemeinsames Selfie aus hoffnungsvolleren Tagen: Sergjy Volyna mit Präsident Wolodymyr SelenskyjTwitter

Konkret bittet Volyna um ein sogenanntes “Extraktionsmanöver, also um die Evakuierung in einen Drittstaat. Russland habe Vorteile in der Luft, bei der Artillerie, den Bodentruppen, bei Ausrüstung und Panzern, erklärte er weiter.