Linus Straßer hat es schon wieder getan. Der Deutsche gewann nach dem Slalom in Kitzbühel auch das Nachtrennen in Schladming. Straßer ließ dabei den Norweger Timon Haugan (+0,28) und den Franzosne Clement Noel (+1,02) hinter sich. Bester Österreicher wurde Manuel Feller auf Platz fünf (+1,14).

“Natürlich tut es extrem weh, daheim einen vierten und fünften Platz einzufahren”, sagte Feller in einer ersten Reaktion. 12/100 fehlten dem Disziplin-Führenden letztlich aufs Podest. Er war nach dem ersten Lauf nur auf Platz acht gelegen. In der 27. Ausgabe des Schladming-Nachtslaloms blieb der ÖSV erst zum sechsten Mal ohne Stockerlplatz. Davor war man 2002, 2011, 2015, 2020 und 2023 leer ausgegangen.

Fabio Gstrein katapultierte sich mit Bestzeit im zweiten Lauf vor ausverkaufter Kulisse (22.500 Zuschauer) in der Steiermark von 26 auf 10. Der erneut fehleranfällige Tiroler durfte im Flutlicht-Finale immerhin auch Rampenlicht genießen. Johannes Strolz wurde 17., Adrian Pertl 22. Dominik Raschner fädelte nach der letzten Zwischenzeit ein. Joshua Sturm scheiterte als 32. an der Qualifikationshürde, Kilian Pramstaller schied aus. Michael Matt fehlte aufgrund eines grippalen Infekts, Marco Schwarz aufgrund seiner Knieverletzung.

Letzte Generation lässt erneut mit Klimaprotest aufhorchen

Für Aufregung im ersten Durchgang sorgte die Letzte Generation. Die Klimaschutzgruppe hat den Nachtslalom in Schladming für eine Protestaktion genutzt. Einige Aktivisten betraten nach der Startnummer 30 den Zielbereich. Sie verteilten Farbpulver und wollten sich anschließend laut einer Aussendung der Initiative mit “Hört auf den Klimarat”-Bannern in den Schnee setzen. Allerdings wurden die Aktivisten schnell weitergeleitet.

In der Fernsehübertragung wurden die Szenen nur kurz gezeigt, dann andere Inhalte eingeblendet. Für Aufräumarbeiten war das Rennen kurz unterbrochen.

Die "Letzte Generation" hat auch in Schladming für Aufsehen gesorgtAPA/GEORG HOCHMUTH

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) war ein Ehrengast beim Flutlicht-Klassiker in der Steiermark, er wurde in der “Letzte Generation”-Aussendung direkt angesprochen. Der Kanzler “konnte sich den Protest gegen seine schleißige Klimapolitik aus nächster Nähe ansehen”, hieß es da, und weiter: “Hören Sie endlich auf die Wissenschaft, Herr Nehammer!”

Ähnliche Störaktionen hatten in diesem Weltcup-Winter bereits beim Männer-Slalom in Gurgl und der Vierschanzentournee der Skispringer in Bischofshofen stattgefunden. Der ÖSV als Veranstalter hat seither seine Sicherheitsmaßnahmen – etwa mit mehr Personal im Zielbereich – verschärft.

Ein Klimaprotest sorgte in Schladming für WirbelAPA/ERWIN SCHERIAU