Es wäre die Krönung einer großen Karriere. Marko Arnautovic weiß um die Chance, spät in seinem Fußballer-Leben noch ein erstes Mal zu einer WM zu fahren. Es wird wahrscheinlich seine letzte sein. “Ich werde im April 33, die WM ist alle vier Jahre. Jetzt ist die Zeit, dorthin zu gehen”, sagte Österreichs Nationalstürmer am Dienstag, zwei Tage vor dem Play-off-Halbfinale in Wales. “Ich will da unbedingt dabei sein.” Das habe er auch seinen Mitspielern vermittelt.

Der Bologna-Legionär konnte jedoch nicht beantwortren, wie lange er noch über eine mögliche WM hinaus für Österreich spielen werde. “Ich muss natürlich auch auf den Körper schauen, wie das alles mitspielt”, meinte der 96-fache Internationale, der in den vergangenen Jahren nicht frei von Verletzungen war. Für Bologna hält er nach 27 Pflichtspielen bei zehn Toren. Er schätzt es aber vor allem, nach seinem China-Abenteuer wieder mit seiner Familie zusammen zu sein.

Frau von Arnautovic hilft Ukraine-Flüchtlingen

Vor dem Wales ist die Motivation bei Arnautovic möglicherweise noch ein paar Prozent höher: “Es kann meine letzte Weltmeisterschaft sein”, weiß Arnautovic. Seine ÖFB-Kollegen würden die K.o.-Partie in dieselbe Kategorie wie das EM-Achtelfinale im Sommer gegen Italien (1:2 n.V.) einordnen. “Ich denke, dass wir da ein wirklich gutes Spiel absolviert haben”, meinte Arnautovic. “Da war natürlich Euphorie, aber das ist noch einen Schritt drüber. Das ist die Weltmeisterschaft Leute, das ist das Maximum.”

Auch zum Ukraine-Krieg äußerte sich Marko Arnautovic. Der ÖFB-Star zeigte sich tief betroffen: “Wahnsinn, ich habe nie geglaubt, dass es mal in der Nähe passieren wird. Es ist schlimm.” Er habe versucht, seinem früheren West-Ham-Kollegen Andrij Jarmolenko zu schreiben. “Wenn er Hilfe braucht, egal in welcher Hinsicht, bin ich da.” Außerdem verriet Arnautovic, dass seine Frau eine Hilfsaktion ins Leben gerufen hat. “Sie hat viele Sachen gekauft, von Schlafsäcken über Anziehsachen bis hin zu Ernährung.” Das alles habe man zur polnischen Grenze geschickt. “Wenn jeder ein bisschen was tut, wenn alle zusammenhelfen, glaube ich, dass du sehr stark rauskommst.” Er hoffe und bete aber, dass die Menschen in der Ukraine möglichst verschont bleiben würden.