Bereits beim Treffen der Innenminister in Prag hat Gerhard Karner vorgeschlagen, über ein Asylverfahren außerhalb der EU nachzudenken. Am Sonntag betont Österreichs Innenminister nun: „Wir werden bei der Bekämpfung krimineller Schlepperorganisationen keine Sekunde ruhen”. Und fährt fort:  “Asylverfahren außerhalb Europas können das Geschäftsmodell dieser Kriminellen nachhaltig stören. Das würde verhindern, dass jedes Jahr Migranten auf dem Weg nach Europa zu Tode kommen, weil das die Schlepper einfach in Kauf nehmen“.

Dänemark gab Kooperation mit Ruanda bekannt

Karner möchte sich dafür die Erfahrungen aus Dänemark und Großbritannien genau ansehen. Am vergangenen Freitag hat Dänemark nämlich bekannt gegeben, ein Projektbüro in Ruanda für die geplante Kooperation im Asylbereich aufzusperren.

Die Idee findet auch bei der SPÖ Gefallen: „Dass sich SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil heute in der Pressestunde für Asylverfahren außerhalb Europas ausgesprochen hat, zeigt, dass diese Idee auch parteiübergreifend Anklang findet“, sagt Karner.

42.000 Asylanträge

Nach wie vor versuchen viele Migranten aus wirtschaftlichen Gründen illegal in die EU einzureisen. Der Großteil stammt aus Ländern wie Tunesien, Indien und Marokko. Österreich ist deshalb hohem Migrationsdruck ausgesetzt. Die August-Zahlen werden gerade statistisch aufbereitet, bis Juli gab es bereits 42.000 Asylanträge. Allerdings gab es auch mehr als 10.300 Migranten, die sich dem Asylverfahren entzogen haben und auf Schutz verzichten.