Schwefelhexafluorid ist ein perfekter Isolator. Darum wird es in Schaltanlagen eingesetzt, in denen die elektrische Energie verteilt wird. Und weil gasisolierte Schaltanlagen dort eingesetzt werden, wo kein Platz ist, findet man sie hauptsächlich in Windparks. Doch Schwefelhexafluorid hat eine dunkle Schattenseite. Es hat von allen bekannten Substanzen die stärkste Treibhauswirkung.

Deutschland ist der schlimmste Luftverschmutzer

22.800 Mal so stark wie die identische Menge Kohlendioxid, ist die Treibhauswirkung des “Klimakillers”. In der Atmosphäre baut sich der Stoff erst nach 3000 Jahren wieder ab. Deshalb muss man den Verbrauch auch per Gesetz melden – was aber wohl nicht immer passiert. In Europa befindet sich nämlich 50 Prozent mehr Schwefelhexafluorid in der Luft als die aktuellen Emissionsdaten suggerieren. Der Hauptluftverschmutzer Europas ist Deutschland!

"Energiewende darf nicht behindert werden"

Ausgerechnet dieses Gas findet sich also in fast jedem Windrad, obwohl diese doch zur Rettung unseres Klimas beitragen sollen. Alleine die Mengen in Deutschland tragen stärker zum Treibhauseffekt bei als der gesamte innerdeutsche Flugverkehr.

Freilich gäbe es längst Alternativen. Doch die Hersteller von Windrädern pochen im Preiswettbewerb weiter darauf, der Klimakiller sei noch unverzichtbar. Die EU wollte nun in einer neuen Verordnung den Einsatz von Schwefelhexafluorid einschränken und letztlich verbieten. So etwas ist in Europa ein oft langwieriger Prozess, den der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europaparlament, Bas Eickhout, in der “ARD” mit den Worten beschreibt: “Es gab große Akteure im Markt, die damit Geld verdienen. Sie haben erfolgreich Lobbyarbeit betrieben, haben argumentiert, man dürfe die Energiewende nicht behindern und dafür bräuchte man das Gas. “