Mit Blick auf zahlreiche Kommentare in den Internetforen konstatiert Gert Schmid: “Viele Menschen haben eine große Wut im Bauch.” Nach zahlreichen Pressekonferenzen sei der Eindruck entstanden, man habe alles im Griff. Umso tiefer sitze nun die Enttäuschung. Doch die großen Versäumnisse orten Schmidt und eXXpress-Chefredakteur Richard Schmitt vor allem beim von grünen Ministern geführten Gesundheitsministerium. Völlig einseitig sei aver die öffentliche Schuldzuweisung: Unschuldiges Gesundheitsministerium, unschuldige Landeshauptleute – so laute das Fazit – und dann wird alle Hauptschuld dem jeweiligen Bundeskanzler, ob Sebastian Kurz oder Alexander Schallenberg, aufgeladen.

Kampagne für dritten Stich viel zu spät gestartet

Schmidt unterstreicht: “Im Gesundheitsministerium wurde fast alles verschlafen.” Das betreffe auch die Impfkampagne, wo keine persönliche Einladungen mittels Brief an die jeweiligen Zielgruppen verschickt wurden, wie in anderen Ländern. Auch ein entsprechendes Meldewesen wurde nicht eingerichtet, und die sehr strengen Regeln des Datenschutzes gelockert, damit ein lesbarer Datenschatz zu den Entscheidungsträgern gelangt.

Viel zu spät wurde auch die Kampagne für den dritten Stich gestartet, damit hätte man eigentlich schon im Sommer beginnen müssen. Die Vollimmunisierung lässt nämlich mittlerweile deutlich nach. Schmitt berichtet: Zuletzt waren von sieben Todesopfern in Niederösterreich sechs doppelt geimpft. Die neun Landeshauptleute könne man hier auch nicht aus der Verantwortung nehmen, die ja viel mitbestimmen, unterstreicht Gert Schmidt.

Ein Untersuchungsausschuss ist "dringend notwendig"

Die ursächlichen Fehler ortet Schmidt aber im Gesundheitsressort: “Warum wurde kein Stab zusammengesetzt, der dem Minister die Vorschläge unterbreitet?” In anderen Ländern sei das auch geschehen. “Man hört überhaupt nichts von Aktionen und Ideen aus diesem Ministerium.” Noch nach zwei Jahren fehle darüber hinaus ein klares Regelwerk, ab wann man als Intensivpatient zu werten ist. “Hier ist in zwei Jahren nichts geschehen.”

Was es jetzt brauche, sei vor allem ein Untersuchungsausschuss: “Dieser wäre dringend notwendig, aber nicht um Rachefeldzüge zu machen, sondern um zu sehen, was falsch gelaufen ist”, sagt Gert Schmidt.

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