Der Streit in der Formel 1 um das kuriose Schmuckverbot geht in die nächste Runde. Die FIA gab bekannt, dass Schmuck wie Ringe, Ketten oder Piercings ab diesem Wochenende verboten sind. Darüber hinaus ist das Tragen handelsüblicher Unterwäsche untersagt. Damit waren einige Fahrer überhaupt nicht einverstanden. So kritisierte etwa Lewis Hamilton diese Maßnahme. Der siebenfache Formel 1-Weltmeister lief bei der Presserunde vor dem Rennen am Sonntag mit drei Uhren an den Armen und vier Ketten um den Hals auf. Darüber hinaus trug der Mercedes-Fahrer Ohrringe. Außerdem befand sich unter der Maske noch ein Nasen-Piercing. Sebastian Vettel protestierte ebenfalls auf humorvolle Art und Weise und posierte mit Unterwäsche über seinem Overall.

Auf Druck des deutschen Rennleiters Niels Wittich entledigte sich Hamilton der meisten Schmuckstücke an seinem Körper. Sein Nasen-Piercing muss wohl fachmännisch entfernt werden. Daher erhielt Hamilton für zwei Rennen eine Sondergenehmigung. “Ich habe hier eine Ausnahme bekommen, ich werde für den Rest eine Ausnahme bekommen. Eheringe sind ja auch erlaubt”, sagte der Brite.

Tragen von Schmuck aus Sicherheitsgründen seit Jahren verboten

Aus Sicherheitsgründen ist das Tragen von Schmuck im Formel-1-Auto seit vielen Jahren verboten. Allerdings wurden Verstöße bisher nie geahndet. “Ich trage den Schmuck seit 16 Jahren. War Sicherheit damals noch kein Problem?”, ätzte Hamilton in Miami. Der seit Jahresanfang amtierende Wittich hatte die Teams in Miami informiert, dass sie künftig in offiziellen Dokumenten versichern müssen, dass ihre Piloten weder Schmuck noch private, nicht feuerfeste Unterwäsche im Auto tragen.

Als Grund für die Maßnahmen gibt der Weltverband (FIA) an, dass Ringe, Ketten oder Piercings bei Notfällen unnötige Hindernisse für Ersthelfer und Ärzte darstellen könnten. Zudem könne Schmuck auf der Haut als Hitzeleiter die Schutzwirkung darüber liegender feuerfester Kleidung verringern. “Das erhöht das Risiko von Verbrennungen bei einem Feuer”, heißt es. Nicht zuletzt berge der Schmuck selbst die Gefahr von Verletzungen und könnte bei Unfällen verschluckt werden.