Kim und Schoigu haben sich in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang über “Angelegenheiten von gegenseitigem Interesse im Bereich der nationalen Verteidigung und Sicherheit sowie über das regionale und internationale Sicherheitsumfeld” verständigt. Das meldete Nordkoreas staatlicher Auslandssender Voice of Korea am Donnerstag. Einzelheiten zum Inhalt des Gesprächs wurden nicht genannt. Offizieller Anlass von Schoigus Besuch ist der 70. Jahrestag des Endes im Koreakrieg.

Große Festveranstaltung anlässlich des 70. Jahrestages des "Sieges" im Vaterländischen Befreiungskrieg in der Ryugyong Chung Ju-yung Turnhalle in Pjöngjang: Kim Jong Un (M.) mit dem Mitglied des Politbüros der Kommunistischen Partei Chinas, Li Hongzhong (r.), und dem russischen Verteidigungsminister Schoigu (3. v. l.).APA/AFP/Südkorea OUT/KCNA VIA KNS /

Persönliches Schreiben von Putin an Kim

“Der Besuch wird zur Stärkung der russisch-nordkoreanischen Militärbeziehungen beitragen”, hatte es im Vorfeld aus Moskau geheißen. Nordkorea wird verdächtigt, Russland in dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit Waffen zu unterstützen. Schoigu habe Kim ein Schreiben des russischen Präsidenten Wladimir Putin überreicht, meldete Voice of Korea ohne Angaben zum Inhalt. Kim nahm Schoigu auch zu einer Waffenausstellung mit.

Schoigu (r.) besucht gemeinsam mit Kim Jong Un (l.) das Waffenausstellungshaus mit Mitgliedern der Militärdelegation in Pjöngjang.APA/AFP/Südkorea OUT/KCNA VIA KNS

Nordkorea hat nur zu China und Russland losen Kontakt

Nordkorea ist wegen seines Atomraketenprogramms international weitgehend isoliert. Einzig zu den Veto-Mächten im UN-Sicherheitsrat China und Russland gibt es losen Kontakt. Das Land wird seit den 1950er Jahren von der Kim-Dynastie diktatorisch geführt. Der 27. Juli, der das Ende des Korea-Kriegs markiert, wird in Pjöngjang als Tag des Sieges begangen. Der Krieg endete mit einem Waffenstillstand, der Korea entlang des 38. Breitengrads in zwei Staaten teilt. In dem Krieg zwischen 1950 und 1953 sollen zwischen zwei und vier Millionen Koreaner getötet worden sein.