Andreas Babler könnte etwas besser aufpassen. Der polternde Kritiker „der Reichen“ weilte kürzlich in einem feinen Urlaubsdomizil – und das nicht zum ersten Mal. Erst vor drei Monaten, nur wenige Tage vor dem Parteitag am 11. und 12. November, hatte er es sich in einem 5-Sterne-Ressort auf Zypern bequem gemacht – der eXXpress berichtete. Sein Abstecher in das Columbia-Beach-Resort in der Pissouri-Bucht – mit zwei großen Pools, vier Restaurants, einer Strandbar, zwei Poolbars, zwei weiteren Bars, einem Whirlpool, einem Tauchbecken und einem Fitnessraum – kam auch bei der Parteibasis gar nicht gut an.

Feines Resort: das Columbia-Beach-Hotel auf Zypern

Großzügiges Ferienhaus mit Wellness

Im Februar gönnte sich der SPÖ-Bundesparteivorsitzende neuerlich eine erholsame Urlaubszeit. Diesmal war er in das Chaletdorf Fanningberg verreist, wo er, wie sich jetzt herausstellte, Stammgast ist. Dieser Urlaubsort im Salzburger Lungau auf 1500 Metern Seehöhe bietet Erholung in edlen Ferienhäusern und „Appartements im alpinen Lungauer-Stil“. Alle sind „modern und großzügig eingerichtet“, wie auf der Homepage nachzulesen ist, und überdies „verfeinert mit Wellness-Angeboten wie Sauna, Fass-Sauna, Badefass und Schlafen im Heu“.

Scharfe Kritik erntet Babler für diesen Erholungsurlaub vom Wiener FPÖ-Landesparteisekretär Michael Stumpf: „Einen auf Vertreter der Arbeiterschaft machen, aber sich selber Luxusurlaube gönnen, wovon die Bevölkerungsmehrheit nur träumen kann. Unglaubwürdig und heuchlerisch!“, schreibt Stumpf auf X. Wie viel der SPÖ-Chef für seinen Ferienspaß hinblättern musste, ist nicht bekannt. Seine Pressesprecherin wollte den Tweet auf eXXpress-Anfrage nicht kommentieren. Stumpf teilte einen Screenshot vom Chalet Berg Landzeit und dazu 3710 Euro Kosten

Gern gesehener Stammgast

Aufgeflogen war der Urlaub durch die Facebook-Seite des Chaletdorfs. Dort steht in einem Posting: „Lieber Andreas Babler! Es freut uns sehr, dass wir dich mit deiner Familie als langjährige Stammgäste auch dieses Jahr wieder im Chaletdorf Fanningberg begrüßen durften! Es war uns wieder eine Ehre! Viel Erfolg für das kommende Jahr und bis zum nächsten Mal!“.

Ein User kann sich den Kommentar nicht verkneifen: „Kommunismus und Chaletdorf“. Ein weiterer kommentiert: „Passt wie die Faust aufs Auge“.

Trotz Nachfrage erhielt der eXXpress keine Stellungnahme zu dieser Kritik von Bablers Pressesprecherin.

Schon als Bürgermeister Mehrfachverdiener

Anspruch und Realität klaffen bei Babler, wie es scheint, zuweilen auseinander. Vor acht Jahren zog der Traiskirchner Bürgermeister schon scharfe Kritik auf sich, weil er sich als Mehrfachverdiener entpuppte. Von April 2014 bis Anfang 2016 war der Stadtchef überdies sein eigener „Mitarbeiter der Stabsstelle“. Das bescherte ihm ein Zusatzgehalt von 3928 Euro brutto und erhöhte sein monatliches Gehalt 19 Monate lang auf 9900 Euro, ab Jänner 2016 (aufgrund der Erhöhung seines Bürgermeister-Gehalts) sogar auf 11.300 Euro. Nach öffentlicher Kritik beendete Babler diese Regelung. Zur selben Zeit wurde bekannt: Babler ließ sich darüber hinaus in nur einem Jahr 18.790,35 Euro an Spesen auszahlen. Weiters erhielt er als Vorstandsmitglied des Wasserleitungsverbands Triestingtal zusätzlich „knapp unter 500 Euro“ monatlich, also weitere 6000 Euro brutto im Jahr.

Das alles passt schlecht zu Bablers Image als Kämpfer gegen die Selbstbereicherung in Politik und Wirtschaft. Noch etwas: Anders als das Einkommen manch „superreichen“ Konzernchefs in der Privatwirtschaft wird Bablers Gehalt vom Steuerzahler finanziert.