Bereits am Donnerstag hatte Thunberg anlässlich des zweiten Halbfinales bei einer Demonstration gegen Israels Teilnahme protestiert (der eXXpress berichtete). Sie teile nicht die Meinung, dass der Wettbewerb unpolitisch sei, sagte sie damals. “Wir werden nicht hinnehmen, dass einem Land, das derzeit Völkermord begeht, eine Plattform geboten wird, um sich selbst mit Kunst reinzuwaschen”, schrieb Thunberg auf der X (vormals Twitter).

Der Eurovision Song Contest hat in Greta Thunbergs Familie durchaus eine Bedeutung: Thunbergs Mutter Malena Ernman nahm 2009 für Schweden am ESC teil. Sie belegte damals in Moskau Platz 21 von 25 im Finale.

„Derzeit findet ein Genozid statt“ – massive Proteste gegen Israels Auftritt beim ESC

Das Antreten Israels beim 68. Eurovision Song Contest hatte schon seit Tagen für große Aufregung gesorgt. So wurde Israels Sängerin Eden Golan wie zuvor wiederholt auch bei ihrem Finalauftritt von massiven Pfiffen und Buhrufen begleitet. Der irische Act Bambie Thug hatte sich zuvor öffentlich für einen Ausschluss stark gemacht.

Die eigentlich für Norwegen als Punkteansagerin vorgesehene Sängerin Alessandra Mele machte jetzt kurz vor Beginn des Finales einen Rückzieher – mit Verweis auf den Gaza-Krieg. “Derzeit findet ein Genozid statt”, so Mele, die auf das ESC-Motto “United by Music” verwies: “Derzeit sind das nur leere Worte.”

Auch der vorjahreszweite Finne Käärijä, der ob eines kurzen Tanzvideos mit der israelischen Sängerin Eden Golan auf Social Media massiv angefeindet wurde und sich schließlich entschuldigte, hat anders als ursprünglich geplant nicht die Punkte für sein Land verkündet. “Die Punkte heute zu vergeben fühlt sich nicht richtig an”, so der Sänger ohne weitere Begründung.