Die Angriffe von Braunbären auf Menschen in der Slowakei häufen sich bedenklich. Inklusive des aktuellen Vorfalls, machten seit Mitte März bereits neun Personen mit den Raubtieren unliebsame Bekanntschaft und wurden bei Angriffen teilweise schwer verletzt.

Am Sonntag hatten zwei Slowaken (39, 49) bei bestem Wetter eine Wanderung im Landschaftsschutzgebiet Polana in der Mittelslowakei unternommen. Als das Duo außerhalb bewohnten Gebiets einen markierten Wanderweg verließ, überschlugen sich plötzlich die Ereignisse. Ein Braunbär lief auf die beiden zu, attackierte und verletzte die Wanderer dabei schwer. “Sie wurden mit Verletzungen im Gesicht sowie an Armen und Beinen per Hubschrauber ins Krankenhaus Banska Bystrica geflogen”, sagte eine Sprecherin der staatlichen Naturschutzorganisation SOPSR der Nachrichtenagentur TASR.

Auf Facebook teilte die Rettung später mit, dass beide Opfer während des Transports bei Bewusstsein gewesen sind. Aus dem Krankenhaus war zu hören, dass der 49-Jährige beim Angriff des Braunbären ein Polytrauma erlitt und “vor allem im Gesichtsbereich” operiert werden müsse. Der Jüngere kam mit einer weniger schweren Schulterverletzung glimpflicher davon.

Rufe nach gezielten Abschüssen werden jetzt lauter

Aufgrund des neuerlichen Angriffs eines Braunbären, werden die Rufe, ihre Anzahl durch gezielte Abschüsse zu reduzieren, jetzt lauter. Der neue slowakische Präsident, Peter Pellegrini, hatte zuletzt gemeint, “dass der Staat in erster Linie das Leben und die Gesundheit der Menschen schützen müsse und erst dann jenes der Raubtiere”. In der Slowakei gibt es nach offizieller Zählung etwa 1100 bis 1200 frei lebende Bären.