Schramböck appelliert dringend an das Gesundheitsministerium, den Fokus auf die Beschaffung von Medikamenten zu legen: „Neben der Impfung als wichtigste Maßnahme im Kampf gegen die Pandemie sind Medikamente ein wichtiges Instrument, um schwere Verläufe von Corona zu behandeln. Während mehrere europäische Länder bereits Beschaffungsvereinbarungen für Medikamente definiert und finalisiert haben, ändert Gesundheitsminister Mückstein beinahe täglich seine Strategie und stellt Verschärfungen und Einschränkungen auch für Geimpfte in den Raum“, so die Ministerin. Dabei auf der Strecke bleiben offenbar wichtige Medikamenten-Bestellungen, kritisiert sie. „Der Gesundheitsminister ist dringend gefordert, nicht weiter Chaos mitten in der Krise zu schaffen und die Menschen in Österreich durch unabgesprochene Vorstöße zu verunsichern“.

10 Millionen Dosen sollen verfügbar sein

Das konterkariere völlig die Bemühungen der Bundesregierung und der Länder zur Steigerung der Impfquote. Vielmehr sei er dringend aufgerufen, gemeinsam mit den Experten in seinem Haus endlich fixe Vereinbarungen zum dringend benötigten Medikamentenkauf vorzunehmen.

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) prüft bereits die Zulassung eines Corona-Medikaments des US-Pharmakonzerns Merck & Co., der in Österreich unter dem Namen MSD bekannt ist. Die Zulassung des Medikaments “Molnupiravir” zur Behandlung von erwachsenen Covid-19-Patienten soll schon bald, voraussichtlich noch im November, erfolgen. In Großbritannien wurde bereits eine Genehmigung für das Medikament erteilt. „Bis Ende des Jahres sollen rund 10 Millionen Dosen des Medikaments verfügbar sein. Das Gesundheitsministerium muss jetzt seine Hausaufgaben machen und so schnell wie möglich Kaufvereinbarungen für Medikamente abschließen“, so Schramböck.

Allgemeine Einstellungen

Auch der Corona-Impfstoffhersteller Pfizer forscht an einer Tablette, die sich bereits im Zulassungsverfahren der US-Arzneimittelbehörde FDA befindet. „Es ist jetzt nicht die Zeit, Verunsicherung mit entbehrlichen Drohkulissen wie einem Lockdown für Geimpfte zu betreiben. Der Fokus liegt darauf, die Impfquote zu erhöhen, den dritten Stich zu forcieren und Medikamente gegen Corona zu beschaffen.“