Der Autobahnrastplatz Allhaming-Süd auf der Westautobahn sah Samstagmittag aus wie nach einem Anti-Terror-Einsatz: Überall schwer bewaffnete Polizisten, die Autos umstellten und durchsuchten. Zehn Fahrzeuge, darunter auch ein Rolls Royce, waren von der A1 dirigiert und zum Stopp gezwungen worden.

Besorgte Autofahrer hatten den Notruf gewählt, nachdem sie etliche Schüsse auf der Autobahn wahrgenommen hatten. Tatsächlich handelte es sich um einen Hochzeitskonvoi tschetschenischer Migranten, der ein Brautpaar von Regau aus in Fahrtrichtung Wien eskortierte.

Zur Hochzeit hagelte es Anzeigen der Polizei

Zwei Männer aus der Hochzeitsgesellschaft hielten den Anlass für angemessen, um während der Fahrt aus ihren offenen Autofenstern mit Schreckschusswaffen in der Gegend herum zu ballern. Für vier Gäste der Multi-Kulti-Feier – ein Syrer (22), zwei Ukrainer (27) und ein Russe (31) – war die Party erst einmal vorüber. Statt im Gasthaus landeten sie zunächst auf der Inspektion der Autobahnpolizei Wels, wo sie einvernommen wurden.

Die Bilanz der Tschetschenen-Hochzeit spricht für sich: Vier Waffenverbote, fünf gerichtliche etliche weitere Verwaltungsanzeigen. Bei zehn Fahrzeugdurchsuchungen wurden neben den Schreckschuss-Waffen, zwei Kampfmesser und eine weitere verbotene Waffe sichergestellt. Drei Hochzeitsgäste mussten erkennungsdienstlich behandelt werden, es gab 30 Identitätsfeststellungen.