Der Wahlkampf des deutschen CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet will nicht so recht in die Gänge kommen: Seine Umfragewerte sind eher mau bis miserabel, die Wahrscheinlichkeit, dass Laschet bei den Wahlen im Herbst zum nächsten deutschen Bundeskanzler nach Angela Merkel gewählt wird, scheinen momentan noch eher gering. Und nun muss Laschet den nächsten Dämpfer hinnehmen: Ein mehr als vielversprechender Pressetermin mit Tesla-Gründer und Tech-Visionär Elon Musk entwickelte sich für Armin Laschet soeben nämlich mehr zu einem Fiasko denn zu einem werbewirksamen Wahlkampf-Coup. Denn: Die beim gemeinsamen Besuch von Laschet und Musk auf der Tesla-Baustelle vor Berlin entstandenen Fotos wirken eher wie Comedy denn großes, seriöses Polit-Kino.

Die Bilder zeigen Musk nämlich herzhaft lachend, während Laschet mit leicht errötetem Haupt neben dem Tesla- und SpaceX-Chef steht. Auslöser für den herzlichen Lachkrampf des Tesla-Gründers war die Unterhaltung der beiden über zukunftsweisende Auto-Antriebssysteme. Während die beiden gemeinsam vor Medienvertretern über die Tesla-Baustelle in Grünheide flanierten, fragte Laschet den Tesla-Chef auf Englisch, was die Zukunft des Autos sei. In der Folge begann der CDU-Kanzleranwärter Alternativen aufzuzählen, wie eben auch den Wasserstoff. Musk jedoch winkte ab und unterbrach den Politiker. Der Tesla-Chef stellte klar: “Elektrisch, natürlich. Wasserstoff ist eine Zeitverschwendung.” Dann brach Musk in schallendes Gelächter aus. Laschets Aufzählung anderer Antriebe ging dabei völlig unter.

Natürlich fanden die Bilder schnurstracks ihren Weg ins World Wide Web, wo sie sowohl für “normalsterbliche” User als auch für die politische Konkurrenz ein gefundenes Fressen darstellte. Für Laschets Konkurrenten lag es nahe, sogleich das Wirtschafts-Knowhow des CDU-Kandidaten in Frage zu stellen. Der Grünen-Politiker Cem Özdemir twitterte etwa: “Die CDU hatte mal Wirtschaftskompetenz. Heute lacht unsere Automobilindustrie sie aus, wenn sie über H2-[Auto]s sprechen. Problem: [Deutschland] wird zum Gespött und droht den Anschluss bei Digitalisierung und Klimaschutz zu verlieren!”

Ob Musk bewusst war, welche Lawine er mit seinem Lacher ins Rollen gebracht hat, ist unklar – in jedem Fall ging aber großteils unter, dass Musk auch durchaus lobende Worte für Laschet übrig hatte: “Er scheint ein großartiger Kerl zu sein“´”, meinte Musk auf Nachfrage über den Kanzlerkandidaten. Entscheiden sollten aber die deutschen Wähler, wer künftig Kanzler werde. Ob Musk, der mit seinen Tweets schon oft Erdbeben am Krypto- und am Aktienmarkt ausgelöst hat, nun auch indirekt bei der Entscheidung der deutschen Bundeskanzlerwahl mitmischt? Wohl eher unwahrscheinlich – aber ein Meme für die (virtuelle) Ewigkeit wurde definitiv geschaffen.