„Schutzgeld-Bande“ tyrannisierte Wien-Meidling und wollte „Dschihad machen“
Schwer bewaffnet war die jugendliche „Schutzgeld-Bande“. Sie terrorisierte ihre Opfer mit Brandanschlägen, schwerer Erpressung und Überfällen. Der Hauptverdächtige ist Bosnier (17). Die Polizei fand Fotos der Beschuldigten mit IS-Fahne, sowie IS-Videos auf ihren Handys. Sie wollten „Dschihad machen“, sagt ein Mitglied.
Überfälle, Bau einer Bombe, Brandanschlag mit Molotow-Cocktail, eine Liste mit Folteropfern, sowie Terror mit Kalaschnikows, Messern und Macheten: Die „Schutzgeld-Bande“ verbreitete in Wien-Meidling Angst und Schrecken. Zahlreiche Angriffe fanden binnen kürzester Zeit statt und führten zu zahlreichen Festnahmen. Nun häufen sich Hinweise auf einen radikal-islamischen Hintergrund. Die Zentrale der jugendlichen Bande soll sich in einer Meidlinger Moschee befunden haben.
Der Hauptverdächtige ist Bosnier (17) mit Kontakten in die radikalislamische Szene, wie es heißt. Ihm und neun weiteren Verdächtigen zwischen 14 uns 21 Jahren werden in einer Anklageschrift mehrere schwere Verbrechen vorgeworfen. Die Liste reicht von Bildung einer kriminellen Organisation, räuberischem Diebstahl, schwerer Brandstiftung, schwerer Körperverletzung, Sachbeschädigung, schwerem Raub und schwerer Erpressung bis zu zahlreichen Verstößen gegen das Waffengesetz, berichtet „heute“.
Auf Handys einiger Mitglieder der Bande wurden Videos der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gefunden. Ein Verdächtiger gab an, dass es unter seinen Komplizen IS-Sympathien gibt, die erklärten, sie wollen „Dschihad machen“. Die Wiener Jugendgerichtshilfe vermutet bei drei der Verdächtigen eine „mögliche fortgeschrittene religiös-islamistische Radikalisierung“. Zwei der Burschen posierten sogar für Fotos mit Waffen vor einer IS-Flagge.
Die Justiz ließ zwei der Verdächtigen nach nur zehn Tagen wieder frei. Die Ermittlungen und die Reaktionen der Behörden bleiben ein kritischer Punkt in der öffentlichen Debatte.
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