
Schwarzgeld gehortet: Betroffener Wirt ist ÖVP-Gemeindepolitiker
Nach dem spektakulären Fund von 3,5 Millionen Euro Schwarzgeld, die ein Salzburger Hüttenwirt gebunkert hatte, ging es am Donnerstag Schlag auf Schlag: Bei dem Betroffenen handelt es sich um einen ÖVP-Gemeindevertreter, wie der eXXpress erfahren hat. Er ist noch am gleichen Tag von allen Ämtern zurückgetreten.
Mehr als 3,5 Millionen Euro hatte demnach ein Hüttenwirt aus dem Salzburger Flachau an verschiedenen Orten gebunkert. Wie der eXXpress erfahren hat, handelt es sich bei dem Betroffenen um ÖVP-Gemeindevertreter Theodor Goldner, Wirt des Après-Ski-Lokals Hofstadl. Er ist noch am gleichen Tag von allen Ämtern zurück getreten, heißt es dazu von der ÖVP Flachau. Demnach war Goldner erst seit kurzem Mitglied der Gemeindevertretung. “Wir sind erschüttert und hätten nicht mit so etwas gerechnet”, zeigen sich seine Parteifreunde betroffen. Goldner selbst war bislang für keine Stellungnahme zu erreichen. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Hohe Geldstrafe droht
Die Steuerfahndung hatte wie berichtet einen rekordverdächtigen Schwarzgeldfund bei den Betreibern eines großen Après-Ski-Lokals im Salzburger Tourismusort Flachau gemeldet. Bei Hausdurchsuchungen wurden im September 2019 Bargeld und Sparbücher mit nicht ordnungsgemäß versteuerten Beträgen in der Gesamthöhe von über 3,5 Millionen Euro sichergestellt. Außerdem wurde bei dem Wirt auch eine illegale Handfeuerwaffe entdeckt.
Im Kleiderkasten des Lokalbetreibers stießen die Ermittler in den Taschen eines Sakkos auf 34.500 Euro, hieß es in einer Mitteilung des Finanzministeriums. Dies habe der Beschuldigte noch humorvoll mit der Aussage “es handle sich dabei um sein Taschengeld” abgetan. Die Salzburger Steuerfahndung dürfte schon länger den Verdacht gehegt haben, dass das Lokal Schwarzeinnahmen generiere.
Die hohe sichergestellte Summe besteht aus mehr als 780.000 Euro Bargeld, das im hauseigenen Safe und in diversen Taschen gefunden wurde, und mehr als 200 vorwiegend namenlose Sparbücher mit einer Gesamteinlage von über 2,7 Millionen Euro. Da die Beschuldigten die Herkunft des Geldes nicht erklären konnten, bestand der Verdacht, dass die Gelder aus Schwarzeinnahmen des Lokals stammen. Insbesondere auch deshalb, weil festgestellt werden konnte, dass in der Hochsaison an einem Tag bis zu drei namenlose Sparbücher mit einer Einlage von jeweils knapp unter 15.000 Euro angelegt wurden. Die Transaktionen schienen aber nicht in den Geschäftsunterlagen des Betriebes auf.
Bereits wenige Tage nach der Hausdurchsuchung haben die Beschuldigten eine Million Euro als “Vorauszahlung” für die zu erwartende Steuernachforderung an das Finanzamt überwiesen. Bemerkenswert sei auch gewesen, dass der Gastronomiebetrieb seit diesem Zeitpunkt in etwa die doppelten monatlichen Umsätze erklärte, als in den Vergleichszeiträumen vor der Durchsuchung, teilte das Finanzministerium mit. Die Beschuldigten legten ein vollumfängliches Geständnis ab.
3,2 Milionen Euro Abgabennachforderung
Gleichzeitig zu den finanzstrafrechtlichen Ermittlungen der Steuerfahndung startete das Finanzamt eine Betriebsprüfung, die zu einer Abgabennachforderung in der Höhe von mehr als 3,2 Millionen Euro führte. Der Großteil davon wurde von den Beschuldigten bereits beglichen. Allerdings müssen sich die Lokalbetreiber auch strafrechtlich vor dem Landesgericht Salzburg verantworten. Ihnen droht eine Geldstrafe in Millionenhöhe, auch eine mehrjährige Freiheitsstrafe ist möglich.
Kommentare
die schärsten kritiker der elche, waren früher selber welche…aber tausende im mittelmeer ersaufen lassen & selber bei vollsten bezügen das ganze staatswesen an die konkurswand fahren, das war so noch nie da, in meinem leben jedenfalls, soz.vers-baujahr 06.66
ein guter grund jetzt die karten neu zu mischen.
prognose: euro crasht, weil so gut staatsentschuldung, dann gibts wieder ein echtes wirtschaftswunder & auch wieder richtige zinsen. so machen auch die derzeit gängigen langfristigen fix-zins optionen sinn. wer das kapiert, der finanziert, ahoi http://www.heil-heinrich.at
Die Tochter ist mit mir ind Schule gegangen
Erfreulich, bei den Türkisen gehts Schlag auf Schlag bergab
Das ist doch nix Neues.
Hätte auch gerne so ein Lokal
Kenne einige die das auch so praktizieren.
Mir stößt auch auf, dass das Schwarzgeld bereits im September 2019 der Finanz bekannt war, aber erst jetzt, im Juni 2021, weitere Maßnahmen gegen den Steuerhinterzieher erfolgen. 21 Monate braucht hier die Justiz? Und wurden schon alle Handys beschlagnahmt damit wir bald alle privaten Chats in den Medien lesen können??
Die Gier ist ein Hund … aber diesen Stadl und alle angeschlossenen Betriebe sollte man meiden. Eine Katastrophe für alle aufrichtigen Gastronomen und Wirte dieser Region. Echt schade dass Vernunft und Gewissen von der Gier ausgeschaltet werden.
Dieser Wirt WAR ÖVP-Gemeindepolitiker. Inzwischen hat er nämlich alle Funktionen bei der ÖVP zurück gelegt.
Die Beamten fanden zahlreiche namenlose Sparbücher und welches Zeichen ist da abgebildet, passt wie die Faust auf’s Auge. Welch ein Sumpf?
Schwarzgeld in Tűrkisgeld umbenennen?
Aus dem Artikel geht leider nicht hervor, wieviel der arme Mann aus den Corona-Hilfsmitteln bezogen hat. Bei soviel Unverschämtheit würde ich gern wieder den Pranger einführen, damit jene, die in diesen Zeiten nicht wissen, wie sie ordentlich über die Runden kommen, diesen “Ohdrahten” ein wenig mit den Schnürsenkeln peitschen könnten.
Auf die Justiz und die Finanz schei…… und sich selbst bedienen, auch wenn man den Gewinn schon lange nicht mehr verfressen kann. Irgendwie kommt einem das bekannt vor?
Da er die meisten Einkünfte nicht der Finanz meldete kann er gar nicht viel Hilfsmittel, die auf Grund des gemeldeten (!) Umsatzes berechnet wurden, erhalten haben! Eine kleine Form der Gerechtigkeit.
Finden Sie? Ich denke, es hat mit dem politischen Biotop zu tun, in dem dieser Mann und seine Gesinnung gedeihen konnten.
Das Üble und Gierende findet sich von selbst, es hat seine eigene Schwerkraft
Ich stimme Ihnen grundsätzlich durchaus zu, aber das betrifft in Österreich mehr den Proporz selbst als eine bestimmte Partei. Betrifft ebenso die Gegenseite, informieren Sie sich bitte einfach welchem Parteiumfeld der größte Immobilienpleitier Deutschlands (wohlgemerkt in, nicht aus Deutschland) entstammt.
was hat es damit zu tun, dass er bei der ÖVP im Gemeinderat ist? Wäre sicher kein Thema, wenn er bei den Sozis wäre 🙁
Glauben Sie das wirklich? Das würde doch auch ausgeschlachtet werden. Ich habe auch von keiner Partei groß wahrgenommen, dass das erwähnt wurde. Bisschen weniger Paranoia wäre angesagt. Wääääh ich bin das arme türkise Opfer hier.
Ja Schuld kann sicher nur der Kurz sein.
… wie sollte es auch anders sein 🙂
Soweit zu den Summen von denen wir jetzt wissen – und nun sollte man Ursachenforschung betreiben um über Summen zu erfahren, von denen wir noch nichts wissen.
In den USA müsste er sich jetzt aber richtig Sorgen machen, die Finanz dort drüben fahren eine ganz andere Schiene mit solchen Klugscheisserln :))
Genau das ist der Grund warum man Geld unbedingt digitalisieren will und Bargeld abschaffen.
Jedem ehrlichen normalen Menschen der arbeitet dem wird die Hälfte des Gehalts vom Staat automatisch abgezogen bevor es auf dem Konto landet.
Dieses System gehört auf Selbständige und das Gastgewerbe ausgeweitet.
Und das geht nur mit digitalem Geld wo dann automatisch wenn der Gast oder Kunde bezahlt die Steuern abgezogen und nur das Netto beim Gewerbe am Konto landet. Auch bei Freiberuflern. Beim selber versteuern wird einfach viel zu viel getrickst. Und freuen tut sich eh nur der Steuerberater.
Anders kriegst das nie in den Griff und viele ehrliche Arbeiter kommen sich da deppert und verarscht vor.
soviel Unfug in einen Kommentar! Sollen auch Autos abgeschafft werden, weil Straftäter damit fliehen können????
Bei uns in Österreich reicht halt eine einfache Entschuldigung! Pilnacek tut es so leid, MMag Schmid tut es so leid, dem Wirten tut es auch so leid und dem Brandstetter sowieso.
Man müsste schon Wesentlicheres abschaffen, als Autos und Bargeld in diesem Land! Um mit den abgewandelten Worten unseres HBP zu schließen: “Nein, so sind wir – doch!”
Gute Nacht Österreich!
Mit dem Lokal können keine solche Schwarzgeld-Summen erzielt werden. Das sind andere Geschäfte. Drogen?
Warum nicht ? Noch nie Apres Ski gewesen ? Was da da ein einem Tag bzw Nacht über die Theke geht ist unvorstellbar ! Die Preise natürlich auch …
Wenn’s läuft dann läufts für die ÖVP.
Kurz ist schuld, oder?
Nein, die Linken, sind immer so neidig auf die Leistungsträger.
Widerlich!