Schweden weist bis auf Weiteres keine Menschen mehr nach Afghanistan aus. Wie die schwedische Migrationsbehörde am Freitag mitteilte, habe sich die “ohnehin schwierige Sicherheitslage in Afghanistan” in kurzer Zeit verändert, nachdem die militant-islamistischen Taliban die Kontrolle über große Teile des Landes übernommen haben. Desewegen gebe es einen sogenannten Vollstreckungsstopp. Das bedeutet, dass keine Ausweisungen oder Abschiebungen nach Afghanistan vollzogen werden.

7000 Afghanen bleiben nun in Schweden

Wie lange der Stopp gelte, lasse sich noch nicht sagen, erklärte die Behörde. Ausgangspunkt sei aber weiter, dass Menschen mit Ausweisungs- oder Abschiebebeschluss nach Afghanistan zurückkehrten sollten, wenn sich die Situation stabilisiert habe. Es geht demnach um rund 7000 Menschen, die in Schweden einen solchen Beschluss für Afghanistan erhalten haben. In der Praxis hat die Coronavirus-Pandemie solche Ausweisungen aber bereits seit längerem erschwert. Auch Finnland hatte zuletzt beschlossen, Abschiebungen und Ausweisungen nach Afghanistan nicht zu vollstrecken.