Zudem will die Alpenrepublik zur bodengestützten Luftabwehr das Raketensystem Patriot des amerikanischen Herstellers Raytheon anschaffen, wie die Regierung am Mittwoch nach ihrer turnusmäßigen Sitzung erklärte. “Die beiden Systeme erzielten in der Evaluation den höchsten Gesamtnutzen und gleichzeitig die tiefsten Gesamtkosten.” Der Kaufpreis für beide Systeme beträgt gut sieben Milliarden Franken (6,4 Milliarden Euro).

Rot-Grüner Widerstand

In trockenen Tüchern dürfte das Rüstungsgeschäft indes noch nicht sein. Sozialdemokraten, Grüne und die Gesellschaft für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) haben angekündigt, die Beschaffung der F35-A mit einer Volksinitiative blockieren zu wollen. Gelingt es den Initianten, die dafür nötigen 100.000 Unterschriften zusammenzutragen, hätten die Schweizer Wähler das letzte Wort in der Sache. Zwar hatte sich die Regierung im vergangenen Jahr grünes Licht für den Kauf neuer Kampfjets geholt, doch die Schweizer hießen lediglich den Finanzierungsrahmen gut – und das nur äußerst knapp. 2014 hatten die Wähler einen bereits ausgehandelten Kauf des schwedischen Kampfjets Gripen an der Urne abgelehnt.

Kostenfaktor: 5,07 Milliarden Franken

Die F35-A setzte sich im Auswahlverfahren gegen den Eurofighter von Airbus, den Rafale des französischen Herstellers Dassault sowie den Hornet-Nachfolger F/A-18 Super Hornet durch. Der Regierung zufolge erfüllten alle Kandidaten die Anforderungen, doch die F35-A biete mit Abstand den höchsten Gesamtnutzen. Der Kaufpreis für die 36 Jets wird von der Regierung mit 5,07 Milliarden Franken beziffert, die Gesamtkosten – Beschaffung plus Betriebskosten – für einen Zeitraum von 30 Jahren sollen rund 15,5 Milliarden Franken betragen.

Die Anschaffung von fünf Patriot-Raketenabschussrampen schlägt mit weiteren 1,97 Milliarden Franken zu Buche, inklusive Betrieb wird mit rund 3,6 Milliarden Franken Gesamtkosten für 30 Jahre gerechnet.