Es handelt sich mehrheitlich um junge Männer, die sich schon länger in Österreich und anderen EU-Staaten aufhielten. Schlepperbanden sollen ihre Finger im Spiel haben. Im sankt-gallischen Buchs und an anderen Übergängen hat die Zahl junger Afghanen, die von Österreich kommen, stark zugenommen. Frauen sind nur vereinzelt darunter. Alleine am Dienstag seien es rund 60 junge Männer gewesen, sagt der St. Galler Sicherheitsdirektor.

Mehrheitlich handelt es sich laut „NZZ“ um Minderjährige und um solche, die dies zumindest behaupten. Für unbegleitete Minderjährige gelten spezielle Regeln. Meist hätten die jungen Afghanen Euros und auch einige hundert Franken Bargeld dabei. Die Migrationsbewegungen machten einen organisierten Eindruck. Die Schweiz stehe wegen der zunehmenden Migrationsbewegungen über die gemeinsame Grenze in engem Austausch mit Österreich, sagt Rieder. „Die Verhinderung der Sekundärmigration ist ein Anliegen, welches von beiden Staaten verfolgt wird.“

Ziel vieler Afghanen ist Frankreich

Warum die Zahl der Afghanen, die in die Ostschweiz einreisen, zugenommen hat, ist derzeit fraglich. Viele der Migranten wollen offenbar nach Frankreich weiter. Frankreich sei bei Rückführungen nach Afghanistan lange zurückhaltender als Österreich und andere EU-Staaten gewesen, sagt Klaus Hofstätter von der Asylkoordination Österreich, die sich für Flüchtlinge einsetzt. Viele Afghanen hätten in Frankreich subsidiären Schutz erhalten, obwohl ihr Asylgesuch in Österreich abgelehnt worden sei.